(Frick, 4. Januar 2012) Im Projekt TILMAN-ORG soll die reduzierte, schonende Bodenbearbeitung unter Biobedingungen weiter verbessert werden. Im Vergleich zum Pflug, schonen die reduzierte Bodenbearbeitung und Gründüngung die Bodenstruktur und erhöhen die Bodenfruchtbarkeit: Der Boden wird stabiler, der Humusgehalt und die biologische Aktivität nehmen zu und die Nährstoffaustauschkapazität verbessert sich. Dank reduziertem Einsatz von Maschinen verringert sich der Dieselverbrauch. Das macht die schonende Bodenbearbeitung klimafreundlich.
Pfluglose Bodenbearbeitung (No-till) ist in der konventionellen Landwirtschaft bereits weit verbreitet. Allerdings galt das Verfahren bis vor Kurzem als nicht biotauglich, da es die Ausbreitung von Wurzelunkräutern fördert. Zudem kann die Mineralisierung von Stickstoff aus Boden und Hofdünger im Frühjahr ungenügend sein.
Reduzierte Bodenbearbeitung – eine Herausforderung für Biobauern
Methoden zur effizienten Unkrautregulierungsowie sowie einer besseren Nährstoffversorgung sind deshalb die wichtigsten Ziele von TILMAN-ORG. “Gleichzeitig suchen wir nach Wegen, den CO2-Ausstoss in Ackerkulturen zu verringern”, sagt Projektleiter Paul Mäder vom FiBL im schweizerischen Frick. “Ausserdem möchten wir die Erträge dank besserer Nährstoffversorgung steigern und die Biodiversität erhöhen.”
Biologische Ackerkulturen verbessern
15 Forschungspartner aus elf europäischen Ländern werden während drei Jahren die reduzierte Bodenbearbeitung unter verschiedenen Bodentypen und Klimabedingungen in Feldversuchen weiterentwickeln. Das Forscherteam wird zudem das vorhandene Praxiswissen in den teilnehmenden Ländern sammeln, auswerten und standortgerechte Empfehlungen entwickeln.
Weitere Informationen
Das TILMAN-ORG-Projekt wird von nationalen Geldgebern gefördert, die am europäischen ERA-Net-Projekt Core Organic II (Koordination transationaler Forschungsaktivitäten) beteiligt sind.
Kontakt
Kontaktperson am FiBL: Paul Mäder, Projektleiter
Projektpartner
- Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Schweiz
- ISARA Lyon, Frankreich
- Helmholtz Zentrum München (HMGU), Deutschland
- Universität Kassel (WIZ), Deutschland
- Louis Bolk Institute (LBI), Holland
- Wageningen University and Research Centre (DLO-PRO/PRI), Holland
- Institute for Agricultural and Fisheries Research, Plant Sciences, Crop Husbandry and Environment (OC-ILVO), Belgien
- Public Research Center-Gabriel Lippmann (CRP-GL), Luxemburg
- Newcastle University (UNEW), England
- The Organic Research Centre - Elm Farm (ORC), England
- Estonian University of Life Sciences (EULS), Estland
- Centro Interdipartimentale di Ricerche Agro-Ambientali (CIRAA), Italien
- Scuola Superiore Sant'Anna (SSSA), Italien
- Universitat de Barcelona (UB), Spanien
- Forschungsinstitut für biologischen Landbaue (FiBL AT), Österreich
Eine detaillierte Beschreibung der Partner ist erhältlich auf: www.tilman-org.net/tilman-org-partners.html
Links
- www.tilman-org.net
- www.coreorganic2.org
- FiBL-Medienmitteilung vom 8.6.2011: Bioackerbau schont das Klima
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