Die rund 600 Quadratmeter grosse Solaranlage über einer Obstplantage in Frick soll jährlich rund 50 Megawattstunden an Strom produzieren können. Mithilfe dieser sowie zwei weiterer geplanter
Anlagen soll das Projekt in den kommenden 25 Jahren diverse Fragestellungen rund um Agri-Photovoltaik klären. So zum Beispiel, welchen Einfluss die Solarmodule auf den Ertrag und die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte haben und welche Kulturen für diese Art der Zusatznutzung von Produktionsfläche am besten geeignet sind.
Lösungsansatz für künftige Generationen
Agri-Photovoltaik ist eine innovative Lösung zur Steigerung der Landnutzungseffizienz, bei der Photovoltaikmodule über landwirtschaftlich genutzten Flächen montiert werden. Die Panels bringen neben
Witterungsschutz oder Beschattung auch Strom. Sie kombinieren so Vorteile für die Lebensmittelproduktion, Umwelt und das Klima. Das Projekt AgriSolar Forschung stellt sicher, dass Landwirt*innen, die Kulturen mit Solarpanels bewirtschaften, Fakten zu agronomischen und ökonomischen Auswirkungen erhalten. Das Projekt wird mit einem ganzheitlichen Forschungsansatz praxisnah begleitet und von FiBL, Liebegg und dem Kanton Aargau getragen.
Eröffnung der ersten Pilotanlage
Der Aargauer Landammann und Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth zeigte sich am Projektstart begeistert: "Die Idee hinter der Agri-Photovoltaik ist so einfach wie genial: Auf der gleichen Fläche wird mehrfach geerntet. Voraussetzung dazu ist, dass daraus Vorteile für die landwirtschaftliche Produktion entstehen. Dadurch können wir den Landnutzungsdruck verringern und gleichzeitig die Energieversorgung für künftige Generationen neu denken. Genau dies wird mit der Anlage, die wir heute in Betrieb genommen haben, wissenschaftlich untersucht." Der Vorsitzende der Geschäftsleitung des FiBL Schweiz, Jürn Sanders, bezeichnet Agri-Photovoltaik als zukunftsgerichtete Kombination landwirtschaftlicher und energietechnischer Produktion: "In einer Zeit, in der die Herausforderungen des Klimawandels und der globalen Nahrungsmittelversorgung immer drängender werden, ist es unerlässlich, innovative und gesellschaftsverträgliche Lösungen zu entwickeln. Unsere neue Agri-Photovoltaik Anlage ist ein herausragendes Beispiel für eine solche Lösung. Sie vereint zwei essenzielle Elemente unserer Zukunft: nachhaltige Landwirtschaft und erneuerbare Energien".
Forschung nach Nutzen für landwirtschaftliche Kulturen zentral
Im Fokus der Forschung stehen die Fragen nach den Vorteilen der Technologie für die Landwirtschaft. In der Schweiz sind solche Anlagen nur dann erlaubt, wenn sie einen Nutzen für die Kulturen
bringen. Dieser Nutzen besteht zum Beispiel im Witterungsschutz oder in der Beschattung. Die Pilotanlage am FiBL hat einen weiteren Vorteil: Regenwasser wird von den Panels aufgefangen, in einem
Retentionsbecken gespeichert. In Trockenperioden kann es zur Bewässerung der Obstplantage genutzt werden. In Hinsicht auf den Klimawandel sind diese Vorteile forschungstechnisch von besonderem
Interesse.
Weitere Informationen
Kontakte
- Stefan Baumann, Projektleitung
- Hans-Jakob Schärer, Departement für Nutzpflanzenwissenschaften
- Eva Föller, Projektkommunikation
Links
- agrisolarforschung.ch: Projektwebsite
Projektträger
- FiBL
- Kanton Aargau
- Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Unterstützer
- Kanton Aargau
- Leopold Bachmann Stiftung
Download
Medienmitteilung (20.6 KB)
Dokumente vom Medienanlass
- Markus Dieth, Kanton Aargau: Grusswort (14.9 KB)
- Jürn Sanders, FiBL: Grusswort (128.7 KB)
- Matthias Müller, Kanton Aargau: Projektvorstellung