Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau sind zwei Projekte im Bereich der Saatgutgesundhaltung im Ökologischen Landbau bewilligt worden. Während eine Projektgruppe Möglichkeiten der Saatgutgesundhaltung bei Ackerkulturen und Gemüsearten bearbeitet, untersucht die andere Gruppe derartige Maßnahmen bei Arznei- und Gewürzpflanzen. Beide Auftragnehmer kooperieren eng miteinander, um auf diese Weise Synergien möglichst optimal nutzen zu können. Für die Labor- und Feldversuche dieser Projekte wird dringend infiziertes Saatgut gesucht. Wer solches zur Verfügung stellen kann, wendet sich bitte an das Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frankfurt.
Im ersten Projekt „Entwicklung und Darstellung von Strategieoptionen zur Behandlung von Saatgut im ökologischen Landbau“ (Laufzeit März 2004 bis Dezember 2006) werden zwei übergeordnete Ziele verfolgt:
- vorhandene sowie im Ansatz vorhandene für den Öko-Landbau geeignete Verfahren und Präparate zur Saatgutgesundhaltung zusammenzutragen, auf ihre Tauglichkeit zu testen und – wo möglich und vielversprechend für die Praxis – weiter zu entwickeln sowie
- Erstellung praxisorientierter Leitfäden 'Saatgesundheit im Öko-Landbau', die Praktikerinnen und Praktikern Maßnahmeoptionen der Saatgutgesunderhaltung samt möglicher Anwendungsgebiete, Einschränkungen, Vor- und Nachteile sowie die zugehörigen ökonomischen Bewertungen zur Verfügung stellt.
An dem Projektverbund beteiligt sind Dr. Marga Jahn und Dr. Eckhard Koch (Biologische Bundesanstalt), Dr. Karl-Josef Müller (Getreideforschung Darzau), Dr. Jochen Leopold (Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise), Eckhard Reiners (Bioland), Dr. habil. Hartmut Spieß (Institut für Biologisch-Dynamische Forschung), Werner Vogt-Kaute (Naturland). Die Leitung und Koordination des Projektes übernimmt Dr. Klaus-Peter Wilbois vom FiBL Deutschland e.V.Im zweiten Projekt „Optimierung der Saatgutqualität im ökologischen Arznei- und Gewürzpflanzenanbau“ des DLR Rheinpfalz werden Saatgutbehandlungsmethoden geprüft und die Verfeinerung der technischen Aufbereitung des Saatgutes bearbeitet. Ferner wird die Variation pflanzenbaulicher Parameter, beispielsweise des Erntezeitpunktes, zur Verbesserung der Saatgutqualität berücksichtigt. Projektbeteiligt sind Dr. Marga Jahn (BBA) und Ina Aedtner (Pharmasaat GmbH). Die Leitung des Projektes hat Hanna Blum, DLR Rheinpfalz, Kompetenzgruppe Gartenbau Ahrweiler.Im Rahmen beider Projekte wird für Labor- und Feldversuche infiziertes Saatgut gemäß der untenstehenden Tabelle dringend benötigt!Wenn Sie mit den entsprechenden Erregern infiziertes Saatgut zur Verfügung stellen können, bitten wir um Nachricht bzw. Zusendung an unten aufgeführte Adresse.Benötigtes infiziertes Saatgut
Kultur | Krankheit | Erreger |
---|---|---|
Weizen, Triticale, Roggen | Schneeschimmel Spelzenbräune Fusariosen Flugbrand Zwergsteinbrand | Microdochium nivale Septoria nodorum Fusarium spp. Ustilago tritici Tilletia controversa |
Sommer- und Wintergerste | Netzfleckenkrankheit Streifenkrankheit Flugbrand | Drechslera teres Drechslera graminea Ustilago nuda |
Erbse | Brennfleckenkrankheit | Ascochyta sp. |
Lupine | Anthracnose bzw. Brennfleckenkrankheit | Colletotrichum gloeosporioides |
Petersilie | Blattfleckenkrankheit | Septoria petroselini |
Sellerie | Blattfleckenkrankheit | Septoria apiicola |
Möhre | Blattbrand | Alternaria dauci |
Kohl | Umfall- und Blattfleckenkrankheit | Phoma lingam |
Feldsalat | Phoma-Fäule Falscher Mehltau | Phoma valerianellae Peronospora valerianella |
Melisse | Blattfleckenkrankheit | Septoria melissae |
Benötigte Mengen: bei Getreide mindestens 1 kg, bei Leguminosen 4 - 5 kg, bei Gemüse/Kräutern generell so viel wie möglich, je nach TKG, mindestens jedoch ca. 250g
Verfügbares infiziertes Saatgut bitte senden an
Dr. Klaus-Peter Wilbois
Galvanistraße 28
60486 Frankfurt am Main
Weitere Informationen bei
Dr. Klaus-Peter Wilbois
(Adresse s.o.)
und
Hanna Blum
DLR Rheinpfalz
Kompetenzgruppe Gartenbau Ahrweiler
Tel.: +49 (0)2641 9786-50