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Projekt TransforMed gestartet: Degradierte Böden im Mittelmeerraum mit Agroforst regenerieren

Eine Gruppe von ca. 25 Menschen hält ein Banner.

Das Konsortium am Auftaktprojekttreffen in Meknès, Marokko. (Foto: TransforMed)

TransforMed Logo.

Nach Jahrzehnten mit intensiver landwirtschaftlicher Bewirtschaftung, die Bodenqualität und -fruchtbarkeit beeinträchtigt haben, und angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel, hat sich das innovative Projekt TransforMed das Ziel gesetzt, diesen negativen Entwicklungen im Mittelmeerraum entgegenzuwirken. Fünfzehn Organisationen, darunter das FiBL Frankreich und das FiBL Deutschland, nehmen sich dieser Herausforderung an. Das Projekt ist Teil des PRIMA-Programms: Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum, das durch die Europäische Union finanziert wird.

Aufgrund aufeinanderfolgender Dürrejahre, häufiger Hitzewellen und unzureichend regulierter intensiver Landwirtschaft verschlechtern sich die Böden in vielen Mittelmeerregionen. Dies führt zu einem Verlust des landwirtschaftlichen Produktionspotenzials, wodurch die wirtschaftliche Lage der ländlichen Bevölkerungen unter Druck gerät und zunehmend landwirtschaftliche Flächen aufgegeben werden.

Agroforstsysteme (AFS) eignen sich für eine ganzheitliche Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderungen und zur Unterstützung der Sanierung landwirtschaftlicher Betriebe. AFS verbessern die Bodenqualität, steigern die Biodiversität und erhöhen die Produktivität von Agrarökosystemen. Zusätzlich zu den biophysikalischen Vorteilen können AFS die Lebensgrundlagen von Kleinbäuerinnen und -bauern verbessern und durch die Entwicklung von Wertschöpfungsketten für AFS-Produkte zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.

Schwerpunkte des Projekts

Basierend auf den Erfahrungen mehrerer Agroforst-Leuchtturmprojekte, darunter Pilotprojekte in Marokko, Tunesien und der Türkei, verfolgt TransforMed das Ziel, die breite Einführung von Agroforstsystemen in salzbelasteten, winderosionsgefährdeten und unfruchtbaren Regionen zu fördern.

Das Projekt konzentriert sich auf

  • die Skalierung bewährter Praktiken, die auf vier Leuchtturmbetrieben im Mittelmeerraum umgesetzt werden,
  • die Nutzung lokal stressresistenter und vielfältiger Kulturpflanzen (zum Beispiel Arganbäume, Johannisbrotbäume und bis zu 15 weitere Arten), deren erhöhte Produktivität die sozioökonomische Entwicklung benachteiligter Regionen fördern kann,
  • die Sensibilisierung und Schulung lokaler Akteurinnen und Akteure zur Umsetzung von AFS,
  • die Identifizierung und Überwindung sozioökonomischer und soziokultureller Hindernisse für die Einführung dieser Systeme und
  • die Stärkung der Selbstverwaltung in den Regionen, um die Etablierung der Praktiken über die Projektdauer hinaus zu sichern.

Besonderer Wert wird daraufgelegt, die Bedürfnisse der im Projekt untersuchten mediterranen Standorte zu verstehen. Dazu gehört die Identifikation der Anforderungen an theoretisches Wissen und an die technische Anwendung von Agroforstsystemen. Darüber hinaus werden zielgerichtete und relevante Wege zur Wissensvermittlung entwickelt, beispielsweise durch die Erstellung von Informationsmaterialien wie Merkblätter und Schulungsunterlagen sowie durch Veranstaltungen, die den Austausch zwischen Landwirt*innen, landwirtschaftlichen Institutionen, Universitäten und politischen Entscheidungsträgern fördern.

Projektstart und die Rolle des FiBL

Das Projekt startete offiziell am 26. September 2024 mit einem Auftaktprojekttreffen in Meknès, Marokko. Alle fünfzehn Projektpartner kamen zusammen, um den Projektverlauf und die Zusammenarbeit zu besprechen.

Das FiBL ist ein wichtiger Partner im TransforMed-Konsortium und ist mit FiBL Frankreich und FiBL Deutschland vertreten. FiBL Deutschland ist in die technischen Aspekte zur Entwicklung von Agroforstsystemen eingebunden, FiBL Frankreich im Projekt für Kommunikation und Dissemination zuständig. Dabei arbeitet es eng mit dem Kommunikationsteam des FiBL Schweiz in Frick zusammen, das seine Expertise einbringt.

Das TransforMed-Projekt baut auf den Aktivitäten der Projekte ConServeTerra und SustainSahel auf. Das Projekt bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen FiBL Standorten zu intensivieren und die Stärken der FiBL Gruppe für das Projekt optimal zu nutzen.

Weitere Informationen

Kontakte

Projektwebsite und Social Media

Projektpartner

  • BETA, Beta Technological Center, Spanien
  • ULE, Universität von León, Spanien
  • FiBL Frankreich, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frankreich
  • BDIARI, Bahri Dagdas Internationales Agrarforschungsinstitut, Türkei
  • DKM, Naturschutzzentrum, Türkei
  • AGENDA, Landwirtschaft, Umwelt und Entwicklung für die Zukunft, Marokko
  • UM6P, Polytechnische Universität Mohammed VI, Marokko
  • SOM, Société L'Ouest Marocain, Marokko
  • ICARDA, Internationales Zentrum für Agrarforschung in Trockengebieten, Tunesien
  • CTAB, Technisches Zentrum für ökologischen Landbau, Tunesien
  • UEvora, Universität Évora, Portugal
  • UK, Universität Kassel, Deutschland
  • UB, Universität Barcelona, Spanien
  • DAC, Zentrum für Agroforstwirtschaft in Trockengebieten, Portugal

Assoziierte Partner

  • FiBL Deutschland, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Deutschland
  • ANDOZA, Nationale Agentur für die Entwicklung der Oasenzonen und des Arganbaums, Marokko
  • Landwirtschaftsministerium von Tunesien, Abteilung für Forstwirtschaft, Tunesien