Im Biolandbau muss biologisch erzeugtes Saat- und Pflanzgut verwendet werden, wenn solches am Markt erhältlich ist. Dies schreiben die Richtlinien bereits jetzt weltweit vor. Ab 1. Januar 2004 wird das Verfahren für Ausnahmegenehmigungen in der Schweiz und in der EU verschärft. Biologisches Saat- und Pflanzgut muss so lange eingesetzt werden, wie eine offizielle Datenbank ein Angebot für eine bestimmte oder vergleichbare Sorte aufweist. Erst wenn auf dem Markt kein geeignetes Saat- und Pflanzgut mehr verfügbar ist, können die Landwirte eine Ausnahme zur Verwendung von konventionellem Saat- und Pflanzgut erhalten.
Die vom FiBL aufgebaute und betreute Datenbank organicXseeds ermöglicht den Erzeugern und dem Saatguthandel, sich aktuell und schnell über die Marktsituation Europa zu informieren. Auf der anderen Seite erleichtert es den Pflanzenzüchtern und Saatgutvermehrern, Abnehmer für ihre Ware zu finden.
Die neue Regelung ist ein weiterer Schritt in Richtung einer flächendeckenden Versorgung mit ökologisch erzeugtem Saatgut und ein Signal an die Züchter und Vermehrer, ihre Aktivitäten in diesem Bereich weiter auszubauen.
In der Schweiz wird die Datenbank organicXseeds sowohl für die BIO SUISSE als auch für das Bundesamt für Landwirtschaft zum wichtigsten Instrument für die Umsetzung der neuen Saatgutregelung im Biolandbau. In Deutschland erheben sämtliche Bundesländer organicXseeds zu ihrer offiziellen Datenbank, auf der das Angebot an Biosaat- und –pflanzgut sichtbar gemacht wird. Damit setzen sie die EG-VO 1452/2003 um, die alle EU-Staaten verpflichtet, ab 1. Januar 2004 Datenbanken für Biosaatgut zu errichten und damit das Angebot transparenter zu machen.
Auch in anderen EU-Staaten ist die auf organicXseeds nachgeführte Angebotssituation massgebend für die Erteilung von Ausnahmebewilligungen: In Belgien, in Grossbritannien und in Luxemburg. Weitere Länder sind interessiert.
Nähere Informationen zu organicXseeds
Kontaktperson am FiBL Frick
Andreas Thommen, Projektleiter organicXseeds
Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL
Ackerstrasse, CH-5070 Frick
Kontaktperson am FiBL Deutschland e.V.
Dr. Klaus-Peter Wilbois
Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL
FiBL Deutschland e.V. Geschäftsstelle Frankfurt
Galvanistr. 28, 60486 Frankfurt am Main
Homepage Datenbank: www.organicXseeds.com
Homepage FiBL: www.fibl.org
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