(Villmar-Aumenau, 29.06.2022) "Die Öko-Feldtage zeigen zukunftsweisende Lösungen für die Klimakrise für die gesamte Landwirtschaft", sagt die Hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz auf der Eröffnung der Öko-Feldtage, die an der eigens für die Feldtage gebauten Treppe stattfand. Hier bekommen die Besucher und Besucherinnen gleich einen Eindruck von der Mittelgebirgslage des Gladbacherhofs. "Über die Krise der globalen Ernährungssicherung dürfen wir die Biodiversitäts- und Klimakrise nicht vergessen", appelliert Hinz und ist überzeugt, "dass die Ausweitung des Ökolandbaus die richtige Antwort für unsere Zukunft ist." Das Klima und der Umgang mit Hitze, Trockenheit und Starkregen werden im Schwerpunktthema Klima auf den Öko-Feldtagen thematisiert: Beispielsweise sollen 1.200 Bäume, die in den vergangenen Jahren auf Grün- und Ackerland des Gladbacherhofs gepflanzt wurden, helfen, Erosionsschäden zu mindern und die Artenvielfalt auf dem Acker zu steigern. Im Forschungsstall ermöglicht eine hochautomatisierte Technik den Wissenschaftler*innen klimaschädliche Gase zu messen. Sie vergleichen die Ergebnisse bei unterschiedlicher Futterzusammensetzung.
Pilgerort für Nachhaltigkeit
"Die Öko-Feldtage sind ein echter Pilgerort für Nachhaltigkeit. Ich gratuliere den Veranstaltern sehr herzlich zu dieser sehr gelungenen Messe", sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und ergänzt: "Es ist beeindruckend, was den Besucherinnen und Besuchern auf dem Gladbacher Hof an Innovationen aus Praxis und Forschung geboten wird. Mit dem Thema Klima setzen die Öko-Feldtage genau den richtigen Schwerpunkt in dieser krisengeschüttelten Zeit. Und zeigen in der Tierhaltung und im Pflanzenbau, wie mit Bio zur Lösung aller Krisen beigetragen werden kann. Deshalb ist es mir auch sehr wichtig, dass wir den Ökolandbau zu unserem Leitbild für nachhaltige Landwirtschaft gemacht haben und am Ziel 30 Prozent Ökolandbau bis 2030 festhalten."
Carsten Veller ist mit dem Start der Öko-Feldtage sehr zufrieden. "Jeder kennt die Öko-Feldtage inzwischen als den Treffpunkt für die ökologische Landwirtschaft, wo Technik und Tradition ihren Platz haben und
Vertreter*innen aus Praxis, Forschung, Politik und Wirtschaft dasselbe Ziel verfolgen: Den Ökolandbau weiter zu entwickeln, als richtige Antwort auf unsere Zukunft. Wir müssen jetzt gemeinsam Konzepte schaffen, wie die ökologische Landwirtschaft ein schnelles Wachstum hinlegen kann, ohne ihre Ideale zu verkaufen. Die Öko-Feldtage stellen dafür viele Lösungsansätze vor."
Preisverleihung mit Cem Özdemir
Erstmals fand die Preisverleihung für den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau im Rahmen der Öko-Feldtage statt. Cem Özdemir überreichte diese an Ökobetriebe, die mit wegweisenden Konzepten besonders erfolgreich ökologisch wirtschaften. Preisträger in diesem Jahr sind: der Demeter-Betrieb Biohof Bursch, De Öko Melkburen aus Lentföhrden und die gemeinnützige GmbH live2give. Mehr Informationen auf www.wettbewerb-oekolandbau.de.
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Die Veranstaltung ist von Anfang an so konzipiert, dass ihre Schwerpunkte sich immer an den jeweiligen Standort anpassen. In diesem Jahr finden sie zum ersten Mal auf dem Öko-Gemischtbetrieb Gladbacherhof in einer typischen Mittelgebirgslage statt. Schwerpunkte des 190 Hektar großen Betriebes sind die Erzeugung von Saatgut (Getreide) und die Milchproduktion. 110 ha werden als Ackerland und 75 ha als Dauergrünland bewirtschaftet. Die Forschungsaktivitäten befassen sich mit der Resilienz von Agrarsystemen, wie zum Beispiel die Optimierung von Fruchtfolge und Bodenbearbeitung.
Ökolandbau auf 20 Hektar
330 Unternehmen, Verbände und Organisationen präsentieren Saatgut, Landtechnik, Betriebsmittel, Futtermittel, Stallbau, Beratungsleistungen und vieles mehr. Das Programm der Öko-Feldtage zeigt alles rund um den ökologischen Pflanzenbau und die Tierhaltung; in einer Mischung aus Praxis und Forschung. Besucher*innen können 16 überwiegend kameragesteuerte Hackmaschinen sowie Neuheiten aus den Themenbereichen Schröpfschnitt und Futterbergung im praktischen Einsatz sehen. Ein Schwerpunktthema auf den Öko-Feldtagen 2022 ist das Klima. Wissenschaftler*innen zeigen an circa 20 Stationen die Herausforderungen für die Landwirtschaft und mögliche Lösungsansätze wie beispielsweise Agroforstflächen und Mulchgemüseanbau.
Neueste Erkenntnisse zu Öko-Züchtungen, Carbon Farming und Tierwohl werden in sechs Foren behandelt und diskutiert. Auf zahlreichen Demoparzellen werden zudem mehr als 120 Kulturen und 500 Sorten vorgestellt. Im Umfeld des neuen Forschungsstalls präsentieren sich Ausstellende rund um das Thema Tierhaltung sowie das Forum LLH-Stallgespräche. Themen sind beispielsweise Intensitätsstufen in der ökologischen Milchproduktion, 100 % Biofütterung, Nutztierhaltung der Zukunft sowie die Koexistenz von Wolf und Weidetieren.
Organisation & Veranstaltende
Das starke Team von Partnern organisiert die Veranstaltung 2022 in weitgehend bewährter Zusammenarbeit. Die FiBL Projekte GmbH veranstaltet die Öko-Feldtage. Mitveranstaltende sind das Hessische Landwirtschafts-ministerium und die Justus-Liebig-Universität Gießen mit der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof sowie der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und die Stiftung Ökologie und Landbau. Der BÖLW ist Schirmherr der Veranstaltung. Das Hessische Landwirtschaftsministerium unterstützt die Veranstaltung auch 2022 wieder finanziell im Rahmen des Ökoaktionsplans. Die REWE Group ist Goldsponsor der Öko-Feldtage 2022.