(Frankfurt, 26.11.2021) Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen Podcast zum Thema "Verlängerte Zwischenkalbezeit" veröffentlicht. Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL diskutieren mit ihren Gästen Dr. Anke Römer von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern und Konstanze Rohwer als Betriebsleiterin im Netzwerk Impulsbetriebe Rind darüber, was eine Verlängerung der Zwischenkalbezeit genau bedeutet, wie sie sich in der Praxis umsetzen lässt und vor allem welche Herausforderungen die Verlängerung mit sich bringt und wie zukunftsträchtig dieser Ansatz für die Betriebe ist.
Eine Zwischenkalbezeit von 400 Tagen gilt seit jeher als ein Richtwert für ein gutes Fruchtbarkeitsmanagement in der Milchviehhaltung. Immer mehr Betriebe stellen das mittlerweile aber in Frage und verlängern die Zwischenkalbezeit deutlich, teilweise auf 500 Tage oder mehr. Als Gründe werden die positiven Auswirkungen auf Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung angeführt. Im Gespräch waren sich die Experten darüber einig, dass eine verlängerte Zwischenkalbezeit zu mehr Tierwohl führt, weil den Kühen nach der kritischen Phase rund um die Kalbung mehr Zeit gegeben wird. Die Kühe danken es durch einen höheren Erstbesamungserfolg, eine längere Nutzungsdauer und eine höhere Lebensleistung. Gleichzeitig werden weniger Kälber geboren, für die dafür in der Aufzucht mehr Zeit ist. Damit die veränderten Fruchtbarkeitsparameter angemessen berücksichtigt werden und nicht den Zuchtwert verschlechtern, ist nach Ansicht der Experten ein Umdenken auch in der Zucht notwendig.
Der Podcast "Verlängerte Zwischenkalbezeit" ist unter https://fokus-tierwohl.de/de/podcasts/verlaengerte-zwischenkalbezeit zu finden und kostenlos zugänglich.
Weitere Informationen
Kontakt
Links
- fokus-tierwohl.de: Homepage
- fokus-tierwohl.de: Podcast "Verlängerte Zwischenkalbezeit"
Download
Medienmitteilung (159.2 KB)
Medienmitteilung (32.7 KB)
Hintergrund
Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch die Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.