Die standardisierte Befragung hat das FiBL 2022 mit einer repräsentativen Stichprobe von 500 Personen aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz durchgeführt. Sie zeigt ein deutliches Marktpotential für Lupinenprodukte.
Unterschied zwischen Kennen und Probieren
Lupinen sind Schweizern und Schweizerinnen ein Begriff. Von den befragten Personen gab mit 58 Prozent mehr als die Hälfte an, Lupinen zu kennen, wenn auch nur dem Namen nach. Insgesamt 28 Prozent haben ihren Angaben nach bereits mindestens einmal Lupinen konsumiert. Andere Hülsenfrüchte werden gemäss den Befragten aber viel eher konsumiert, allen voran grüne Bohnen, grüne Erbsen, Linsen und Kichererbsen.
Produktpalette mit Marktchancen
Auf einzelne Lupinen-Produkte heruntergebrochen, ist der Anteil der Konsumierenden noch kleiner. Einzelne verarbeitete Lupinenprodukte haben nur 4 bis 15 Prozent der Befragten schon einmal probiert. Allerdings konnte sich ein grosser Anteil der Befragten vorstellen, diese Produkte einmal zu kaufen – insbesondere Lupinen-Schrot (62 Prozent), Süsslupinen im Glas (58 Prozent) und Lupinen-Brotaufstrich (51 Prozent). Damit besteht ein beträchtliches Potential für diese Lupinenprodukte.
Mit 52 Prozent stimmten mehr als die Hälfte der Befragten zu, dass Lupinenprodukte eine für sie geeignete Alternative zu Soja darstellen. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) gab an, dass Lupinenprodukte eine für sie geeignete Alternative zu Fleisch darstellen. Ein Fünftel (21 Prozent) würde Lupinenmilch als geeignete Alternative zu Kuhmilch verwenden. Die Zustimmung bezüglich Alternativprodukten war allerdings deutlich höher bei Personen, die bereits einmal Lupinen konsumiert hatten.
Nahrungsmittel mit positiven Eigenschaften
Mehr als die Hälfte der Befragten stufte sieben der fünfzehn aufgezählten Eigenschaften von Lupinen als wichtig ein. Dazu gehören der hohe Proteingehalt, die sehr guten Sättigungseigenschaften, der hohe Eisengehalt, der bienenfreundliche und ressourcenschonende Anbau, der Verzicht auf Dünger und der geringe Fettanteil.
Mit 62 Prozent sprechen sich fast zwei Drittel der Befragten dafür aus, Lupinen in der Schweiz anzubauen. Mehr als die Hälfte (54 und 51 Prozent) befürworten den regionalen beziehungsweise biologischen Anbau der Pflanze.
Wichtiger Projektbaustein Sortenentwicklung
Die Umfrage zeigt, dass Lupinen Chancen haben, sich in der Schweiz als innovative Lebensmittel zu etablieren. Leider berichteten einige Landwirtinnen und Landwirte in 2021 und 2022 von zu hohen Alkaloidgehalten, auch und gerade bei der neuen, gegen die Brennfleckenkrankheit (Anthraknose) toleranten Sorte Frieda. Deshalb braucht es dringend neue, bessere Lupinensorten. An der Entwicklung solcher Sorten arbeitet das FiBL im Projekt Luppino Suisse gemeinsam mit der Getreidezüchtung Peter Kunz (GZPK) und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Autorin: Claudia Meier, FiBL
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orgprints.org: Kurzbericht "Konsumentenbefragung: Lupinen für die Humanernährung – Bekanntheit und Akzeptanz in der Schweiz"