Seit April 2013 arbeiten das FiBL Schweiz und das FiBL Deutschland gemeinsam mit der Uni Kassel an einem neuen Projekt zum Thema Leguminosenanbau und –vielfalt mit dem Titel „Entwicklung von Konzepten zur Förderung und Etablierung des Eiweißpflanzenanbaus in vielfältigere Fruchtfolgen als Element zur Förderung von Ökosystemdienstleistungen und Erhöhung der Biodiversität in der Agrarlandschaft“. Bis Ende Juni 2014 gilt es, Konzepte zur Stärkung des Eiweißpflanzenanbaus für ökologische und konventionelle Betriebe zu entwickeln. Projektgeber ist das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Da das Projekt im Rahmen des Umweltforschungsplans läuft, liegt der Fokus auf Eiweißpflanzen in vielfältigen Fruchtfolgen, um Ökosysteme zu erhalten und die Biodiversität zu erhöhen.
Das Projekt wurde initiiert, weil in den vergangenen Jahren der Anbau von Eiweißpflanzen insgesamt stark zurückgegangen ist. Sowohl Futter- als auch Körnerleguminosen spielen jedoch eine wichtige Rolle im Blick auf die Agrobiodiversität. Ferner bieten Leguminosen Futterquellen und Rückzugsräume für zahlreiche Wildtiere.
Der rückläufige Leguminosenanbau hat zwei Hauptgründe: Erstens das fehlende bzw. lückenhafte Wissen in Praxis und Beratung zum Anbau, zur Verwertung und zum Vorfruchtwert. Der zweite Grund sind die derzeit ungenügenden Fördermöglichkeiten, die keine Perspektiven für einen nachhaltigen Anbau von Eiweißpflanzen bieten. Um den Leguminosenanbau in Deutschland zu stärken, wird zu diesen beiden Aspekten ein Handlungsleitfaden für Praxis und Politikberatung erarbeitet.
In diesem Jahr finden bereits zwei Projektfeldtage statt: am 26. Juni in Frankenhausen sowie am 30. Juli im süddeutschen Klettgau. Dort wird eine Vielfalt an Leguminosen und Anbausystemen gezeigt. Als weiteres Highlight im Rahmen des Projektes folgt dann vom 21. bis 24. Oktober eine Tagung zum Thema Leguminosen und Biodiversität, die in der Tagungsstätte des BfN auf der Insel Vilm abgehalten wird.
Weitere Informationen
Kontaktperson: Klaus-Peter Wilbois
fibl.org: Weiterführende Informationen zu dem Projekt und zu den Feldtagen