Das neue Merkblatt zur Kuhfamilienzucht bringt Beratenden und Milchviehhalterinnen und -haltern die Grundlagen der Kuhfamilienzucht näher und zeigt anhand von Varianten und Betriebsbeispielen, wie sie in der Praxis umgesetzt wird.
Bisher halten die meisten Biobetriebe kommerzielle Milchviehrassen, die auf hohe Milchleistungen gezüchtet wurden. Sie besamen ihre Kühe künstlich mit Samen von Stieren, die fast alle überdurchschnittliche Milchleistungen vererben. Viele Biobetriebe können ihren Kühen nicht genügend gehaltreiches Grundfutter für solche Leistungen anbieten und müssen deshalb vor allem Kraftfutter zukaufen oder Getreide für die Kühe anbauen. Dieses Vorgehen passt nicht gut zum Verständnis des Biolandbaus, standortangepasste Tiere zu züchten, die ihre Leistung aus dem betriebseigenen Futter erbringen.
Idealerweise werden für die standortangepasste Zucht sowohl die weiblichen als auch die männlichen Tiere gemäss den betriebseigenen Selektionskriterien ausgelesen und unter den Bedingungen des Betriebs aufgezogen. Diese Anforderungen erfüllt die Methode der Kuhfamilienzucht sehr gut. Sie beruht darauf, Tiere aus guten, zum Standort passenden Kuhlinien anzupaaren und die Nachkommen bei tief bleibenden Inzuchtwerten in der Weiterzucht einzusetzen.
Weitere Informationen
Kontatkperson am FiBL: Anet Spengler Neff
shop.fibl.org: Merkblatt "Kuhfamilienzucht – Eine Methode für die biologische Milchviehzucht" im FiBL-Shop