Die Vorteile der biologischen Landwirtschaft für Umwelt und Klima sind mittlerweile wohl bekannt: Der Verzicht auf leichtlösliche mineralische Düngemittel und Pestizide, der geringere Einsatz an Kraftfuttermitteln, eine flächengebundene Tierhaltung, Humusaufbau und, damit verbunden, höhere CO2-Speicherung im Boden tragen zur guten Klimabilanz des Biolandbaus bei.
Doch schneiden auch einzelne Bio-Lebensmittel "klimatisch" besser ab als konventionelle Vergleichsprodukte? Dieser Frage ging ein Team von FiBL Österreich unter der Projektleitung von Thomas Lindenthal auf den Grund und stellte für die Bio-Linie "Zurück zum Ursprung" umfangreiche, produktbezogene Berechnungen an.
Während bei bisherigen Berechnungen meist nur Teilaspekte des Weges eines Lebensmittels vom Acker/Stall bis zum Konsumenten berücksichtigt wurden, entwickelten die FiBL-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein umfassendes Klimabewertungsmodell unter Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette. Produktion, Verarbeitung, Lagerung, Verpackung, Transport und Handel - alle quantifizierbaren treibhausrelevanten Prozesse wurden erfasst und mit konventionellen Produkten verglichen. Auch bislang viel zu wenig beachtete Effekte wie die Humusanreicherung und CO2-Speicherung im Boden durch Biolandbau oder die Tropenwaldzerstörung durch Sojaanbau für Kraftfutter wurden berücksichtigt.
Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen: Alle bisher berechneten Bio-Lebensmittel weisen eine deutlich bessere CO2-Bilanz auf als vergleichbare konventionelle Produkte. Doch damit nicht genug – die Mühe wurde nun auch noch mit dem Klimaschutzpreis 2009 belohnt.
Weitere Informationen
Kontaktperson am FiBL: Thomas Lindenthal
zurueckzumursprung.at: Klimaschutzpreis für Bio 2009