Das Projekt "Klimaneutrale Landwirtschaft Graubünden" ist in zwei Förderbereiche geteilt. Der Förderbereich A, der sich bereits in Umsetzung befindet, umfasst das "Pflichtprogramm": Die beteiligten Betriebe werden mit Hilfe von Bilanzierungen und Weiterbildungsangeboten befähigt, ihre Betriebsstrukturen und Betriebsprozesse klimawirksam zu optimieren und bekannte Massnahmen mit wenig Risiko umzusetzen.
Risikoreichere, wenig erprobte, innovative Projekte
Im Förderbereich B, der "Kür", werden risikoreichere, wenig erprobte sowie innovative Projekte finanziell und fachlich unterstützt. Damit soll ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen mit landwirtschaftlichen Klimaschutzmassnahmen gesammelt werden. Den fünfzig Pilotbetrieben stehen dafür bis 2025 insgesamt rund vier Millionen Franken an Fördergeldern zur Verfügung.
An der Informationsveranstaltung zum Förderbereich B vom 10. Juni lieferten Fachpersonen aus Praxis, Wissenschaft und Forschung in Inputreferaten Ideen dazu, wie die Pilotbetriebe diesen Förderbereich angehen können. In jeweils 15-minütigen Inputreferaten, so genannten Spotlights, präsentierten die Referentinnen und Referenten den Pilotbetrieben neue Ideen: von Agroforsystemen über CO2-neutrale Trocknungsanlagen, emissionsmindernde Massnahmen bei Wiederkäuern bis hin zur Insektenfütterung für Geflügel.
Umsetzung im kommenden Jahr
Im Anschluss konnten sich die Pilotbetriebe mit den Expertinnen und Experten austauschen und Fachwissen für ihre eigenen Projekte abholen. Die Projekte gehen ab 2022 in die Umsetzungsphase. Fachlichen Support erhalten die Pilotbetriebe in der Umsetzung ihrer Projekte durch die Fachgruppe Klima. Diese setzt sich aus Expertinnen und Experten verschiedener Hochschulen (ETH, HAFL, ZHAW), Forschungsinstitutionen (Agroscope, FiBL) und weiteren Organisationen (Bio Suisse, Regenerativ Schweiz, Stiftung Biovision) zusammen, darunter FiBL-Experte Christian Schader.
Im gross angelegten Experiment mit unterschiedlichsten Projekten werden Kontakte und Erfahrungen zwischen Theorie und Praxis ausgetauscht – die Bündner Landwirtschaft wird zum "Freiluftlabor".
Weitere Informationen
Kontakt
Links
- fibl.org: Hintergrund: Klimaschutz und Biolandbau
- klimabauern.ch: Projekt-Website