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Karawane beladen mit Forschungsresultaten reist durch Westafrika

Viele Menschen lauschen in einem Vortragsraum den Ausführungen eines Redners.

Fünfte und letzte ganztägige Konferenz der Karawane am Hauptsitz des IITA (International Institute of Tropical Agriculture) in Ibadan, Nigeria. (Foto: Sara Baga)

Nahrungsmittel in Schüsseln auf einem bunten Tuch auf dem Boden. Im Hintergrund sitzen viele Menschen.

In den ländlichen Gemeinden rund um Bolgatanga im Norden Ghanas fand ein Food-Festival statt. Das Team organisierte dort Messen, um die traditionellen Nahrungsmittel und lokalen Nutzpflanzen zu fördern. (Foto: Sara Baga)

Karte, auf der die Tour der Karawane eingezeichnet ist.

Tour der Karawane durch Westafrika. (Karte: Sara Baga)

Das vom FiBL Schweiz lancierte Vernetzungsprojekt "Food Systems Caravan" war auf Tour durch fünf Länder Westafrikas mit dem Ziel, die Ergebnisse lokaler Forschungsprojekte zu verbreiten. Der unterwegs gedrehte Dokumentarfilm "The Green Vein" berichtet über agrarökologische Fortschritte - über Menschen und deren Projekte.

Die Erfolgsgeschichte begann vor rund zwei Jahren: Fernando Sousa, Forschender am FiBL Schweiz und Co-Koordinator des Projekts ORM4Soil (Organic Resource Management for Soil Fertility) kam die Idee, fünf am r4d-Programm (Swiss Programme for Research on Global Issues for Development) beteiligte Länder in Westafrika zu bereisen und die Projektteilnehmenden über die laufenden Arbeiten und Erkenntnisse in den anderen beteiligten Ländern zu informieren. Er nannte sein Vorhaben "Food Systems Caravan", analog zur einstigen Informationsübermittlung per Karawane. Die Idee stiess auf Resonanz. Sie erhielt Mittel aus dem Modul Ernährungssicherheit des r4d-Programms. Neben der Förderung des Ergebnis-Austauschs sollte die Tour durch die professionelle Filmemacherin Sara Baga dokumentiert werden.

Das Programm r4d ist eine gemeinsame Initiative des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und unterstützt lösungsorientierte Forschungsprojekte, die auf globale Probleme abzielen, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Das FiBL Schweiz koordinierte innerhalb des r4d-Moduls Ernährungssicherheit das Projekt ORM4Soil und war an YAMSYS beteiligt, zwei sechsjährige Projeke mit starkem Fokus auf Westafrika. Die Ergebnisse dieser beiden sowie zwei weiterer Projekte des Moduls Ernährungssicherheit (IFWA und FoodSAF) wurden auf der Westafrika-Tour vorgestellt.

"Food Systems Caravan" zieht weitere Kreise

Als das "Food Systems Caravan"-Team im November 2019 in Lagos, Nigeria, eine Pause einlegte und auf die zweimonatige Tour mit mehr als 30 Veranstaltungen in Mali, Burkina Faso, Ghana, Benin und Nigeria zurückblickte, ahnte es noch nicht, dass das Abenteuer gerade erst begonnen hatte.

Denn in den folgenden Jahren organisierten die lokalen Teammitglieder weitere Konferenzen, Treffen von Bäuerinnen und Bauern, Vorträge und Seminare an Universitäten und weiterführenden Schulen sowie Veranstaltungen zum Wissensaustausch mit Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Feldtage, die insgesamt über 7200 Teilnehmende erreichten. Die Veranstaltungen richteten sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Landwirtschaft und Beratung, an Studierende, Akteure der Zivilgesellschaft wie auch an eine breite Öffentlichkeit.

Das Team arbeitete mit verschiedenen Institutionen in den fünf Ländern zusammen, von Forschungsinstituten und Universitäten bis hin zu Nichtregierungsorganisationen und Bauerngruppen. Zu den wichtigsten Partnern gehörten das IER (Institut d'Economie Rurale), das IPR (Institut Polytechnique Rural) und die AMSD (Association Malienne pour la Solidarité et le Développement) in Mali sowie das INRAB (Institut national de recherche agricole du Bénin) in Benin, die Universität Bobo-Dioulasso sowie das INERA (Institut de l'Environnement et de Recherches Agricoles) und die Organisation New Tree in Burkina Faso, die Universität Ghana und OPC (Obrobibini Peace Complex) in Ghana und das IITA (International Institute of Tropical Agriculture) in Nigeria. 

Das Vernetzungsprojekt "Food Systems Caravan" förderte den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen, um agrarökologische Praktiken in den fünf Ländern zu verbessern. Landwirtinnen und Landwirte sowie Forschende erhielten die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Gleichzeitig konnten wissenschaftliche Ergebnisse in der Praxis konsolidiert werden. Die Produzent*innen einer etablierten Innovationsplattform (Interessensvertreter*innen Forum) des ORM4Soil-Projektes in Kade, Ghana wurden unterstützt durch eine von Fernando Sousa vermittelte Finanzierung eines TAG-Projektes (Transformation Acceleration Grant) innerhalb des r4d-Programms.

Dokumentarfilm über Menschen und ihre Projekte

Der auf der Tour des "Food System Caravan" entstandene Dokumentarfilm "The Green Vein" (Die grüne Ader) ist eine Sammlung inspirierender Projektbeispiele, die agrarökologische Prinzipien anwenden, um die Nachhaltigkeit der Nahrungsmittelproduktion in Westafrika zu verbessern. Zum ersten Mal wurde der Film im Mai 2021 in Bamako, Mali gezeigt. Seither lief er schon in allen teilnehmenden Ländern, am 2. November 2021 auch in der Schweiz in Bern. Ab 2022 ist er online abrufbar. Der Film zeigt Menschen und ihre Projekte, die das Ziel haben, die Art und Weise, wie Pflanzen angebaut, vermarktet und zu Lebensmitteln verarbeitet werden, zu verändern und agrarökologisches Handeln anzuregen.

Weitere Informationen

Kontakt

Fernando Sousa

Links

Beteiligte Projekte des R4D-Moduls Ernährungssicherheit