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Forschung auf dem Hof – eine Erfolgsgeschichte des FiBL

Karte Versuchsnetzwerk Ackerbau

Interaktive Karten zeigen die Versuchsnetzwerke in den Bereichen Ackerbau, Spezialkulturen und Nutztierwissenschaften.

Den wahren Test bestehen neue Forschungsergebnisse, Betriebsmittel und andere Innovationen dann, wenn sie auch auf dem Feld oder im Stall der Landwirtinnen und Landwirte funktionieren. Deshalb führt das FiBL Schweiz pro Jahr rund 200 Versuche auf Praxisbetrieben durch – auch On-Farm-Forschung genannt.

Versuche auf Praxisbetrieben haben am FiBL Schweiz eine lange Tradition. Seit mehr als vierzig Jahren erarbeiten die FiBL-Forschenden gemeinsam mit innovativen und experimentierfreudigen Landwirten und Landwirtinnen Lösungen für den Biolandbau – direkt in deren Ställen und auf deren Feldern.

Beispiel: Kartoffelsorten auf dem Prüfstand

Einen Einblick in diese On-Farm-Forschung liefert das Beispiel der Kartoffelsortenprüfung. Klassische Sorten wie Erika und Charlotte sind anfällig für die Kraut- und Knollenfäule. Werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, kann diese Pilzkrankheit anfällige Sorten bis zum Totalausfall schädigen. Deshalb braucht der Bioanbau krankheitsresistente Sorten. Im Kartoffelsortenprojekt werden die vielversprechendsten europäischen Neuzüchtungen in die Schweiz geholt und geprüft. Kann sich eine Sorte in Kleinparzellenversuchen des staatlichen Kompetenzzentrums Agroscope gut behaupten, wird sie in Praxisversuchen auf sechs Biobetrieben während zwei Saisons angebaut. So wurden etwa 2020 auf dem Gerbehof von Christoph Hauert und Eva Ulm im solothurnischen Bibern vier Versuchssorten in je zwei Streifen von drei Metern Breite über die gesamte Feldlänge verglichen. Das FiBL begleitete den Anbau umfassend, holte die Rückmeldungen der Landwirtinnen und Landwirte ein und erfasste Faktoren wie Krankheitsanfälligkeit oder Ertrag. Frühere Sortenversuche kürten die Sorte Vitabella zur Siegerin, sie hat den Einzug ins Ladenregal bereits geschafft. Die Ergebnisse des Sommers 2020 zeigen, dass auch die Sorte Montana robust und ertragreich ist. La Vie konnte sich durch schöne Knollen und ausgezeichneten Geschmack hervortun, erwies sich aber als zu wenig robust. Welche weiteren Sorten in die Kränze kommen, werden die Landwirtinnen und Landwirte in der Saison 2021 auf ihren Äckern ermitteln.

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Tobias Gelencsér

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