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Förderung des Ökolandbaus: Gefragt ist eine umfassende Entwicklungsstrategie

Studie zur Förderung des ökologischen Landbaus in der Europäischen Union veröffentlicht

Seit mehr als 20 Jahren steht der ökologische Landbau im Blickfeld der Politik. Mittlerweile gibt es zahlreiche Förderprogramme auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Eine umfassende und mit anderen relevanten Politikfeldern verzahnte Entwicklungs- und Förderstrategie für den Ökolandbau fehlt jedoch in vielen EU-Ländern. Das zeigt eine jetzt von der EU-Kommission veröffentlichte Studie. Die zugrundeliegende Untersuchung, die vom deutschen Heinrich von Thünen-Institut in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und dem Organic Research Center (ORC) im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wurde, nimmt das Verhältnis zwischen Förderpolitik, Förderstrategie und Entwicklung des ökologischen Landbaus unter die Lupe und gibt einen umfassenden Überblick über die Förderung des ökologischen Landbaus in allen 27 EU-Mitgliedsländern.

Eine kohärente Gesamtstrategie kann entscheidend dazu beitragen, den ökologischen Landbau nachhaltig auszudehnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei nicht nur die Höhe der Prämien und die Anzahl der Fördermaßnahmen. Von großer Bedeutung ist auch der Einfluss anderer Politikbereiche, die den Ökolandbau nicht direkt adressieren, wie zum Beispiel die Energie- und Nachhaltigkeitspolitik eines Landes. So kann die Subventionierung der Bioenergie, die vor allem für die konventionelle Landwirtschaft vorteilhaft ist, die Anreizwirkung von Umstellungsprämien verringern und dadurch die weitere Ausdehnung des Ökolandbaus beeinträchtigen. In den Ländern, die über eine kohärente Förderpolitik verfügen, ist die Unterstützung des Ökolandbaus ein zentrales Element der nationalen Agrarpolitik, um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors zu verbessern.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die EU-Kommission die Mitgliedsländer unterstützen kann, eine kohärente Gesamtstrategie zu entwickeln. Eine Möglichkeit sehen die Autoren der Studie in einer Vereinbarung von EU-weiten Prinzipien zur Entwicklung des Öko-Sektors. Diese könnten in das künftige Rahmenkonzept für ländliche Entwicklungsprogramme integriert werden. Die vereinbarten Prinzipien könnten auch von einzelnen Mitgliedstaaten direkt genutzt werden, um eine geeignete Förderstrategie zu entwickeln.

Die Studie "Use and efficiency of public support measures addressing organic farming" ist auf der Website der Europäischen Kommission abrufbar

Quelle: Medienmitteilung vom 24.5. 2012 des Heinrich von Thünen-Instituts "Förderung des Ökolandbaus: Gefragt ist eine umfassende Entwicklungsstrategie"

Weiterführende Informationen

Kontaktperson am FiBL

Matthias Stolze

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