Die Wiederkäuer können sich vom Gras ernähren und für Menschen wertvolle Nahrungsmittel liefern. Sie machen die für uns nicht essbaren Pflanzen wie Gras und Kräuter sowie Laub für die menschliche Ernährung zugänglich. Aus der Berglandwirtschaft mit Wiederkäuern lassen sich hochwertige Milch‐ und Fleischprodukte herstellen, die lokal produziert werden und dort die Wertschöpfungsketten stärken.
Etwa vierzig Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz liegt im Berggebiet, eine noch grössere Fläche im Sömmerungsgebiet, den Alpen, die im Sommer mit Wiederkäuern bestossen werden. Die Bergbäuerinnen und ‐bauern tragen wesentlich zur dezentralen Besiedelung der Schweiz bei sowie zur Erhaltung zahlreicher Kulturgüter und des handwerklichen Wissens und Könnens. Ihre Arbeit bildet die Grundlage für einen attraktiven sanften Tourismus in den Bergen. All das funktioniert nur zusammen mit den Wiederkäuern.
Für Gesellschaft und Umwelt
Vom Gesichtspunkt des Klimaschutzes aus wird aber gerade die Haltung von Wiederkäuern stark kritisiert, weil diese während ihres Verdauungsprozesses das klimaschädliche Methangas in grossen Mengen ausstossen. Wäre es deshalb nicht ökologisch sinnvoll, in den Bergen auf die Viehwirtschaft zu verzichten und die heutigen landwirtschaftlichen Flächen der Natur zu überlassen? Die Antwort ist nein. Denn erstens erbringt die Berglandwirtschaft, wie bereits erwähnt, zahlreiche wichtige Leistungen für Gesellschaft und Umwelt. Zweitens zeigen neuere wissenschaftliche Studien, dass auch aus der Sicht des Klimaschutzes eine Bewirtschaftung des Graslandes im Berggebiet mit Wiederkäuern deutlich besser abschneidet als bisher angenommen.
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cooppatenschaft.ch: FiBL-Studie: Wiesen, Weiden, Wiederkäuer