Anfang März endeten die heuer bereits zum siebten Mal stattfindenden Schlägler Biogespräche. Die mittlerweile traditionelle und äußerst erfolgreiche Veranstaltungsreihe versammelt jedes Jahr die österreichische Biowelt an der Bioschule Schlägl (im oberösterreichischen Mühlviertel), um aktuelle Herausforderungen in der biologischen Landwirtschaft zu diskutieren. Diesmal widmete man sich der Frage wie die Biolandwirtschaft zu den Menschen in der Region kommt und konnte gleich eine, in diesem Zusammenhang erfreuliche Neuigkeit verkünden: Das Biokompetenzzentrum Schlägl wurde gegründet.
Dieses vom Land Oberösterreich geförderte Kooperationsprojekt des FiBL Österreich und der Bioschule Schlägl sieht in der praxisnahen Forschung und der Öffnung der Schule für Praktikerinnen und Praktiker sowie für die gesamte ländliche Bevölkerung in der Bioregion Mühlviertel ein wesentliches Ziel. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer werden in diese Aufgaben mit eingebunden.
Der hohe Bioanteil in der Landwirtschaft und die vielen kleineren und größeren Verarbeitungsbetriebe zeigen: Bio-Kompetenz ist in der Bioregion Mühlviertel bereits in hohem Maß vorhanden. Im Rahmen des Biokompetenzzentrums soll nun die Bioschule Schlägl zu einem Zentrum für Forschung und Wissen im Bereich biologischer Landwirtschaft und zu einem regionalen Mittelpunkt für die Betriebe in der Bioregion werden.
Forschung – in der Region, für die Region
Gerade in der biologischen Landwirtschaft sind es oft die Bäuerinnen und Bauern, die Neues ausprobieren. Das Biokompetenzzentrum möchte diese Aktivitäten unterstützen und gemeinsam mit Betrieben, der bäuerlichen Interessenvertretung und anderen Beteiligten Forschungsfragen entwickeln, Versuche durchführen, auswerten, dokumentieren und in der Region zugänglich machen.
Biobäuerinnen und Biobauern, Arbeitsgruppen, Bodenpraktikerinnen, Bio-Verarbeiter bzw. auch andere Akteurinnen und Akteure wie Lehrerinnen oder Berater aus dem Biobereich sind herzlich eingeladen, Fragestellungen gemeinsam mit dem Biokompetenzzentrum zu be- und erarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler der Bioschule werden vor allem auf den Partnerbetrieben der Bioschule in die Forschungstätigkeit eingebunden.
Geplant sind in weiterer Folge auch die Mitarbeit bei der Züchtung des "Schlägler Roggens" in Zusammenarbeit mit dem Stift vor Ort und der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die Einbindung der Versuchstätigkeit in das Projekt "Bionet", die Präsentation der Versuche, eine entsprechende Lehrerfortbildung mit Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen sowie einfache Bodenuntersuchungen für Landwirtinnen und Landwirte in der Region. Schließlich soll eine eigene Biobibliothek mit Fachliteratur und Werken über Werte und Ethik entstehen, die sowohl Schülerinnen, Lehrern und Bäuerinnen offen stehen wird.
Weitere Informationen
Kontaktperson am FiBL: Florian Gadermaier
bio-net.at: Projektwebsite Bionet
lws-schlaegl.eduhi.at: Bioschule Schlägl