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FiBL-Forscher berichten über Herausforderungen des Biobaumwollanbaus in Indien

Etwa ein Dutzend Männer und eine Frauen auf einem Feld in einer Reihe stehend.

Bei einem Feldtag von bioRe beurteilen Bauern die Anbauversuche. Fotos: FiBL

An Tischen sitzende Männer in einem Schulungsraum.

Bauern bei einer Schulung von bioRe.

Zwei Männer auf dem Boden sitzend, einer mit einigen Papieren vor sich.

Ein Bauer wird interviewt.

Wissenschaftler des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) haben einen Bericht über die grössten Herausforderungen der Baumwollproduktion im Nimar Tal in Zentralindien veröffentlicht. Der Bericht beruht auf einer aktuellen Umfrage, die Amritbir Riar und Gurbir Bhullar in Zusammenarbeit mit der bioRe Stiftung auf landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt haben. Er zeigt, welche biophysischen und sozio-ökonomischen Faktoren die Produktivität von Biobaumwolle einschränken. Die Studie wurde vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit unterstützt.

Indien ist seit jeher ein wichtiger Exporteur von Baumwolle. Im Jahr 2014/15 war Indien der grösste Baumwollproduzent weltweit mit 6,5 Millionen Tonnen produzierter Baumwollfaser. Mit einem Anteil von fast drei Vierteln der globalen Biobaumwollproduktion (74 Prozent) ist Indien auch der grösste Produzent von Biobaumwolle. Weil die Nachfrage nach Biobaumwolle stetig wächst, ist es wichtig, die Produktion von Biobaumwolle auf nachhaltige Weise zu sichern – um so mehr, da sich der Anbau von genetisch modifizierter Baumwolle rasch ausbreitet. Die Vor- und Nachteile konventioneller und biologischer Landwirtschaft - mit oder ohne Einsatz gentechnisch veränderter Sorten - werden sehr kontrovers diskutiert. Zahlreiche Berichte aus Entwicklungsländern über die Nöte von Kleinbauern weisen darauf hin, dass es dringend notwendig ist, die Herausforderungen, denen Kleinbauern gegenüberstehen, zu erfassen.

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zur Steigerung der Baumwollerträge im Nimar-Tal

Das Nimar Tal in Madhya Pradesh (Zentralindien) ist eine landwirtschaftlich wichtige Region, in der Baumwolle eine wichtige Einnahmequelle und Fruchtfolgekultur ist, neben Getreide und Hülsenfrüchten. In der Regel sind die Baumwollerträge jedoch hier eher tief und variieren, im Durchschnitt liegen sie tiefer als in anderen Regionen. Zur Produktivitätssteigerung der Baumwollproduktion in der Region sind Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten notwendig. Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass die Probleme und Herausforderungen der Baumwollproduzenten gut verstanden sind. Zur Produktivitätssteigerung der Baumwollproduktion in der Region sind angemessene Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten notwendig.

Die Umfrage zielte darauf ab, detaillierte betriebsspezifische Informationen zu erheben inklusive Baumwollerträge, gewählte Anbaupraktiken (u.a. Düngung, Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, Erntedurchgänge) sowie Informationen über die Betriebe bezüglich Demografie, Sichtweisen und Verhalten. Geschulte Mitarbeiter führten individuell strukturierte Interviews durch mit 60 biologisch und 60 konventionell wirtschaftenden Betriebsleitern aus fünf unterschiedlichen Gebieten des Nimar-Tales, welche zufällig ausgewählt wurden. Die Befragten wurden entsprechend ihrer Betriebsgrösse eingeteilt, um sozio-ökonomische Unterschiede zu differenzieren: kleine Betriebe (< 2 ha), mittlere Betriebe (2-4 ha) und grosse Betriebe (> 4 ha). Für die Ausgestaltung des Fragebogens und zur Diskussion der Umfrageergebnisse wurden zusätzlich Fokusgruppen durchgeführt mit Einbezug von Landwirten, Beratern und wissenschaftlichem Personal.

Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse zeigen eine grosse Variation in Bezug auf die Baumwollerträge – sowohl bei biologischem als auch konventionellem Anbau. Dies unterstreicht den enorm grossen Spielraum für Produktivitätssteigerungen im Baumwollanbau in der Region. Im Falle einer verbesserten Beratung der leistungsschwachen Betriebe würden die Erträge und die Gesamtproduktion in der Region beträchtlich gesteigert. 

Zur Wahrung der Integrität und Nachhaltigkeit der im Nimar-Tal produzierten Biobaumwolle ist es wichtig, durch die Stärkung der Beratungsdienste von bioRe die bei den Bauern noch bestehenden Wissenslücken weiter zu schliessen. Weitergehende Schulungen der Berater und Biobauern in nachhaltigen Anbaumethoden sind äusserst zentral, um die Biobaumwollproduktion in Bezug auf Quantität und Qualität weiter zu fördern. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sich Bauern bewusst werden über das Ertragssteigerungspotenzial von bestehenden Technologien, welche sie nicht oder nicht optimal einsetzen.

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