Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL bleibt in Frick und dehnt seine Forschungs- und Beratungstätigkeit für die Biobäuerinnen und Biobauern in der ganzen Schweiz aus. Dies teilte der Präsident des Stiftungsrates des FiBL, Otto Stich, am 12. November unmittelbar nach dem Entscheid des Stiftungsrates der Presse mit. Dem FiBL-Stiftungsrat gehören 17 Persönlichkeiten aus der ganzen Schweiz an. Zur Diskussion stand als Alternative zu einem Verbleib in Frick ein Angebot der Berner Regierung zur Nutzung der Landwirtschaftlichen Schule Schwand in Münsingen, welche auf 2006 geschlossen werden soll.
Eine Standortbestimmung war notwendig geworden, weil das FiBL seit dem Bezug der Gebäude und des Forschungsbetriebes in Frick (1997) sehr erfolgreich gewachsen ist und die Zahl der Wissenschafter und Beraterinnen mehr als verdoppeln konnte.
Dem Entscheid vorausgegangen waren intensive Diskussionen um die Ausrichtung der Tätigkeiten des weltweit führenden Bio-Forschungs- und Beratungsinstituts. „Unsere Forschungslabors sind die Betriebe der 6500 Schweizer Biobäuerinnen und -bauern“, meinte FiBL-Direktor Urs Niggli. Das mache die Arbeit des FiBL praxisbezogen und sehr lösungsorientiert. Im Kanton Bern wären zwar grössere Gebäude, mehr landwirtschaftliches Land und grössere Tierbestände für die Tätigkeit des FiBL zur Verfügung gestanden. Mit einer noch klareren Ausrichtung auf die on-farm Forschung wurde ein dezentrales Konzept entwickelt, das auf die Dauer kostengünstiger und flexibler ist. Durch den Kauf der kantonalen Liegenschaft in Frick erhält das FiBL den nötigen Spielraum, um bedarfsgerecht zu investieren und zu wachsen, was für das dynamische und innovative Institut sehr wichtig ist.
Die beiden Kantone Aargau und Bern setzten sich mit Engagement und Visionen für das FiBL ein, erklärte Stiftungsratspräsident Otto Stich mit grosser Dankbarkeit. Beim Entscheid habe neben der Frage des Forschungskonzeptes auch eine Rolle gespielt, dass ein Umzug die Abwanderung von kompetenten und erfolgreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach sich gezogen hätte und dass die in den letzten acht Jahren getätigten hohen Investitionen in eine moderne Forschungsinfrastruktur verloren gegangen wären.
Sowohl die Berner wie auch die Aargauer Biobauern haben sich im Vorfeld des Entscheides für das FiBL eingesetzt. Beide kantonalen Biobauernverbände wurden dabei auch von ihren konventionellen Bauernverbänden unterstützt. Weil das FiBL in der Forschung, Beratung und Bildung stark mit allen Biobauern zusammenarbeitet, wird es trotz Verbleib in Frick jedoch keine Verlierer geben.
Weiterführende Informationen
Alfred Schädeli und Thomas Alföldi
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