Am 1. Januar 2023 haben Luzia Karle und Dietrich Bögli die Pacht des FiBL Hofs übernommen. Luzia Karle ist studierte Architektin und seit vielen Jahren leidenschaftliche Pferdehalterin, dies zuerst auf einem Hof im Engadin und danach im Baselbiet. Ausserdem war sie in den letzten zehn Jahren Selbstversorgerin und somit alleine verantwortlich für die Stall- und Weidearbeit. Seit drei Jahren besucht sie die Ausbildung zur Fachfrau für biodynamische Landwirtschaft in Rheinau. Ihr Partner, Dietrich Bögli, führte in den letzten zehn Jahren nebst seiner Tätigkeit als Agronom den elterlichen Betrieb in Bern im Nebenerwerb. Auf dem Biobetrieb hielt er Mutterkühe und betrieb Ackerbau, bei dem die bodenschonende Bewirtschaftung und der Humusaufbau im Mittelpunkt standen.
Das Paar zog mit zwei Kindern, zwei Freiberger Pferden, drei Shetland-Ponys und ihren zwei Katzen auf den 32 Hektaren umfassenden FiBL Hof in Frick. Die Herde der Rasse Swiss Fleckvieh von zwanzig Milchkühen und den zehn Stück Jungvieh konnten sie von der bisherigen Pächterfamilie Hofstetter übernehmen, genauso wie die fünf Hühner und den Hahn. Denn Anna und Gerhard Hofstetter suchen eine neue Herausforderung. "Was mir besonders in Erinnerung bleiben wird, sind die vielen interessierten Menschen, denen ich durch meine Arbeit auf dem FiBL Hof begegnet bin und welchen ich den Biolandbau näher bringen konnte", beschreibt Gerhard Hofstetter die drei Jahre in Frick.
Karle und Bögli sind in diversen Projekten des FiBL involviert. "Der Biolandbau ist unsere Passion", betonen beide. "Die Pacht des FiBL Hofs und die damit verbundene Kooperation mit dem FiBL sind eine einmalige Gelegenheit für unsere Weiterentwicklung". Die Tierärztin Ariane Maeschli, die seit 2006 am Departement für Nutztierwissenschaften forscht, koordiniert die Projekte des FiBL mit dem FiBL Hof. Zu den gemeinsamen Projekten gehören derzeit der Frick-Versuch, das Weidelabor und drei Exaktversuche: Ackerbohnen Sortenversuch, Hafer Sortenversuch und Optimierung der Anbautechnik von Biohanf. Im Frick-Versuch wird die reduzierte Bodenbearbeitung untersucht, während im Weidelabor beobachtet wird, welche kräuterreichen Futtermischungen die Kühe favorisieren. Bei den zwei Exaktversuchen zu den Ackerbohnen und dem Hafer steht im Mittelpunkt, neue Sorten aus anderen europäischen Ländern zu identifizieren, die sich für einen Anbau in der Schweiz eignen. Im dritten Versuch zum Biohanf ist es das Ziel, neuartige Sätechniken wie auch Anbautechniken zu testen, welche das Wachstum von Unkräutern verringern.
"Das FiBL freut sich über die interessante Zusammenarbeit mit Luzia Karle und Dietrich Bögli, die einerseits die praktische Erfahrung mitbringen und andererseits dank Dietrich Böglis Hintergrund als Agronom die Seite der Forschung kennen", so der FiBL Direktor für Forschung, Extension und Innovation Knut Schmidtke. Er wünscht den beiden weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Betriebsstrategie des FiBL Hofs.
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- Deborah Bieri
- Ariane Maeschli