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Das FiBL Schweiz zu Besuch in Brüssel: Agroökologische Ansätze in Zeiten der Düngerkrise

Die Gäste an der Podiumsdiskussion am Science Brief in Brüssel. (Foto: Swisscore)

Wie können resiliente Nahrungsmittelsysteme in Afrika, Indien und Bolivien durch Forschungs- und Entwicklungsmassnahmen gefördert werden? Am 31. Mai 2023 organisierte das FiBL zusammen mit Swisscore und der Mission der Schweiz bei der EU ein Science Brief für Akteur*innen aus der Welt der Agrarforschung, also Mitglieder der EU-Kommission, Personen von Interessensverbänden und Vertreter*innen von Organisationen, die sich mit Biolandbau und Agrarökologie beschäftigen.

Bei der Veranstaltung stellte das FiBL seine Projekte im Globalen Süden vor und es wurde Raum für eine Diskussion darüber geboten, wie schweizerisch-europäische wissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu widerstandsfähigen Nahrungsmittelsystemen im globalen Süden beitragen können.

Im Mittelpunkt standen die beiden Forschungsprojekte SysCom und SustainSahel, die mehr als 20 Länder abdecken und bei welchen das FiBL eine zentrale Rolle spielt. Beide Projekte zielen darauf ab, Praktiken zur Verbesserung der Bodenqualität und der Erträge zu fördern, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen und zur Ernährungssicherheit und einer besseren Lebensgrundlage beizutragen. Angesichts der jüngsten Krise bei der Erschwinglichkeit synthetischer Düngemittel sind die von diesen Projekten erforschten und geförderten Lösungen noch wichtiger geworden. Die beiden FiBL Schweiz Vertreter*innen Beate Huber und Harun Cicek gaben dabei Einblicke in die langfristige Strategie des FiBL für afrikanische Ernährungssysteme und zeigten auf, wie das FiBL mit seiner Arbeit die Widerstandsfähigkeit kleinbäuerlicher Agrarsysteme gegenüber dem Klimawandel und ihr Intensivierungspotenzial durch skalierbare Innovationen verbessern möchte. So machten sie deutlich, dass die Integration von Pflanzen, Sträuchern, Bäumen und Nutztieren beziehungsweise ein systemischer Ansatz, entwickelt mit partizipativen und transdisziplinären Methoden nachhaltiger ist und zu einer höheren Produktivität und einem höheren Einkommen der Bäuerinnen und Bauern beitragen können.

Nebst den FiBL Mitarbeitenden gab Johanna Jacobi von der Universität Zürich einen detaillierten Einblick in die Agrarökologie und weshalb sie eine tragfähigere, widerstandsfähigere und ökologisch sinnvollere Alternative zur konventionellen Landwirtschaft ist. In einem zweiten Teil moderierte die FiBL Forscherin Irene Kadzere eine Podiumsdiskussion mit Guy Faure (Senior Policy Officer bei der GD INTPA – EG), der einen Überblick über die EU-Initiativen, die zur Stabilität des globalen Lebensmittelsystems beitragen, gab, Georg Cadisch und Eva Schlecht, die ihr Wissen zur Pflanzenproduktion und Tierhaltung in den Tropen und Subtropen mit den Teilnehmenden teilten sowie Johanna Jacobi. Die Wissenschaftlerin der Universität Zürich betonte die Bedeutung eines bottomup-Ansatzes und machte darauf Aufmerksam, wie wichtig es sei Forschungsmittel für langfristige Projekte einzusetzen, die ein besseres Verständnis der regionalen Anbaukulturen ermöglichen.

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