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CGIAR stellt FiBL-Baumwollforschung in neuster Publikation über Innovationsplattformen vor

Impact ist das Schlagwort in landwirtschaftlicher Forschung für Entwicklung. Die Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung (CGIAR) hat das Potenzial von Innovationplattformen in dieser Hinsicht schon lange erkannt, und aktuelle Projekte, die davon Gebrauch machen, mittels eines Wettbewerbs evaluiert. Das Ergebnis ist ein neues Buch, in welches es auch die Baumwollforschungsaktivitäten des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Indien geschafft haben.

Was ist eine Innovationsplattform? Eine Innovationsplattform stellt einen Raum für Lernen und Veränderung dar, der sich aus einer Gruppe von Personen (die oft Organisationen vertreten) mit verschiedenen Hintergründen und Interessen zusammensetzt, z.B. Bauern, Händler, Verarbeiter von Lebensmitteln, Forscher oder Regierungsbeamte. Diese kommen zusammen, um Probleme, Ziele und Chancen einer bestimmten Thematik herauszuarbeiten. Im Optimalfall setzen sie danach gemeinsame Aktivitäten zur Erreichung ihrer Ziele um.

Wer arbeitet in der landwirtschaftlichen Forschung und Entwicklung mit Innovationsplattformen und wie effizient sind diese Plattformen? Um diese Fragen zu beantworten, hat Humidtropics – ein Forschungsprogramm von CGIAR – Ende 2014 einen Wettbewerb lanciert. Christian Andres und Dr. Gurbir S. Bhullar vom Departement für Internationale Zusammenarbeit am FiBL nahmen die Herausforderung an und haben am Wettbewerb teilgenommen.

Das Schreiben von Fallstudien unterscheidet sich erheblich vom Schreiben von Artikeln für die Veröffentlichung in Fachzeitschriften. Deswegen wurden die Autoren der besten Abstracts – darunter einer der beiden FiBL-Wissenschaftler – Anfang 2015 zu einer einwöchigen Schreibwerkstatt ("writeshop") am International Livestock Research Institute (ILRI) in Nairobi, Kenia eingeladen. Während dieser Woche wollten die Moderatoren Wissenschaftler in Geschichtenerzähler verwandeln, die durch geschicktes Schreiben und Verwendung einfühlsamer Sprache mit ihren Artikeln die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit gewinnen sollten. Schwierige Aufgabe, aber es funktionierte: Am Ende der Woche hatte die Fallstudie einen Körper mit Rippen, Gliedmaßen und einem Gesicht. Das abschliessende Face-lifting führte zum Erfolg: Die Herausgeber wählten die FiBL-Fallstudie als einen der letzten acht aus, welche Anfang 2016 in der von Routledge veröffentlichten Humidtropics Anthologie veröffentlicht wurden.

Die Fallstudie veranschaulicht die Vorteile, wenn man angewandte Wissenschaft mit partizipativer "action research" kombiniert und betont die Notwendigkeit, Komplexität (Agrarsysteme) mit Komplexität anzugehen (inter- und transdisziplinäre Lernprozesse). Die Autoren argumentieren, dass globale Probleme wie etwa Ernährungssicherheit am besten durch eine Anpassung standortspezifischer Erfolge ("best practices") an lokale Kontexte ("best fits"), und durch das Zusammenführen von vielen "best fits" angegangen werden soll.

Weiter fordern sie einen Paradigmenwechsel von internationaler Agrarforschung (IAR) FÜR die Entwicklung zu IAR IN der Entwicklung, mit dem Ziel, wissenschaftliche Lernprozesse durch kürzere Feedbackschleifen in Innovationszyklen zu beschleunigen. Schliesslich sollte sich diese Bewusstseinsveränderung in Projekten und in der Lehre widerspiegeln, indem man manchmal den Mut hat "Nein" zu sagen und durch die Zusammenführung von Sozial- und Naturwissenschaften in neuen Bildungseinrichtungen. Denn der Wunsch nach Impact vereint alle, ob Geldgeber Forscher oder Landwirte.

Weiterführende Informationen

FiBL-Kontakt

Christian Andres

Zitat

Andres, C., Mandloi, L.S., Bhullar, G.S. (2016) Sustaining the supply of White Gold: The case of SysCom innovation platforms in India. In: Dror, I., Cadilhon, J.-J., Schut, M., Misiko. M., Maheshwari, S. (Eds.) Innovation Platforms for Agricultural Development: Evaluating the mature innovation platforms landscape. Routledge, London, UK.

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