Rund 50 Landwirtinnen und Landwirte, Beratende, Wissenschaftler*innen und Fachschüler*innen nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze zum Bodenschutz im Zuge der Klimakrise zu informieren.
Prof. Dr. Martin Wiesmeier von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) betonte die zentrale Rolle des Humusaufbaus für Bodenfruchtbarkeit und Klimaschutz. Humus erhöht die Aggregatstabilität und die nutzbare Feldkapazität unserer Böden, die als größte terrestrische Kohlenstoffspeicher dienen. Maßnahmen wie eine angepasste Fruchtfolge mit mehrjährigem Kleegras, der Anbau von Zwischenfrüchten sowie Agroforstsysteme und Hecken fördern die Kohlenstoffspeicherung, verbessern die Bodenstruktur und stärkten die Biodiversität.
Reduzierte Bodenbearbeitung
Die Möglichkeiten und Herausforderungen einer reduzierten Bodenbearbeitung im ökologischen Landbau beleuchtete Dr. Maike Krauss vom FiBL Schweiz. Sie betonte: “Je weniger wir den Pflug einsetzen, desto positiver wirkt sich das auf den Boden aus.” Dennoch riet sie aufgrund seiner bedeutenden Stellung im Hinblick auf die Beikrautunterdrückung davon ab, den Pflug vollständig zu verbannen, und plädierte dafür, die Bodenbearbeitung als Teil eines ganzheitlichen Konzepts zu sehen. Das Prinzip der Bio-Pioniere “Flach wenden, tief lockern” habe weiterhin Bestand.
Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, wie vielfältig die Ansätze zum Bodenschutz im Kontext des Klimawandels sind. Der Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Beratung ist essenziell, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und die Landwirtschaft an veränderte Klimabedingungen anzupassen.
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Link
- aktiongrundwasserschutz.de: Ausführlicher Bericht zur Herbsttagung 2024
- aktiongrundwasserschutz.de: Informationen zum Projekt Grundwasserschutz für Ökolandbau