FiBL-Forscher Henryk Luka wollte etwas tun, um nützliche Insekten zu fördern. Dabei entstand die Idee, Blumen in und um die Äcker von Gemüsebauern zu pflanzen. "So finden mehr Insekten Lebensraum, darunter viele Nützlinge, welche Schädlinge reduzieren", sagt Henryk Luka. Diese Lebensräume fördern ein breites Spektrum an Insekten, wie etwa Wildbienen, Schwebfliegen oder Laufkäfer. Zehn Jahre und mehrere Master- und Doktorarbeiten später zeigen die Resultate des FiBL-Teams: Mit Blühstreifen können breit wirkende Bioinsektizide wie Spinosad um die Hälfte reduziert und durch nützlingsschonende Mittel ersetzt werden. Denn die Zahl an nützlichen Insekten im Kohl stieg um 45 Prozent an, die Zahl an Schädlingslarven sank um ein Drittel. Um ganze zwei Drittel reduzierten sich die Schädlingslarven gar, wenn nicht nur Blühstreifen angelegt, sondern zusätzlich Kornblumen in die Kohlreihen gepflanzt wurden und gänzlich auf Spinosad verzichtet wurde. Bei diesem Verfahren wurden die Kohlköpfe sogar 18 Prozent schwerer. Die erprobte Blumenmischung ist heute unter dem Namen "Nützlinge Kohlanbau" im Handel erhältlich. Die Blühstreifen sind als Biodiversitätsförderflächen anerkannt und direktzahlungsberechtigt.