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Bio Suisse und FiBL nehmen klimaneutrale Landwirtschaft auf die Agenda

FiBL-Direktor Knut Schmidtke hält einen Vortrag vor einem Publikum

Knut Schmidtke, Direktor für Forschung, Extension und Innovation am FiBL Schweiz, nennt erste Punkte, bei welchen bezüglich Klimaneutralität angesetzt werden kann. (Foto: FiBL, Seraina Siragna)

Menschen auf einer Wiese

Am Medienanlass auf dem Biohof Agrino sprachen Expert*innen des FiBL und der Bio Suisse über die klimaneutrale Biolandwirtschaft. (Foto: FiBL, Seraina Siragna)

Bio Suisse und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL bündeln ihre Kräfte, um die Möglichkeit einer klimaneutralen biologischen Landwirtschaft zu prüfen. Am gemeinsamen Medienanlass Ende September stellten sie erste Ergebnisse einer Vorstudie vor, die Ende Jahr vorliegen soll. Anschliessend sollen gemeinsam mit der Praxis Ziele definiert und Massnahmen entwickelt werden.

(Basel/Frick, 30.09.2021) In der Schweiz stammen 14 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft. Das ist zu viel, finden Bio Suisse und das FiBL. Sie prüfen daher in einer Vorstudie, ob und wie die biologische Landwirtschaft klimaneutral werden kann. Denn nicht nur der Detailhandel fordert klimaneutrale Produkte, sondern auch die Bio-Bäuerinnen und -Bauern selbst wollen ihren Teil zu einer klimaschonenden Landwirtschaft beitragen. "Die Motivation, sich dem Thema anzunehmen sowie bewusst Eigenverantwortung zu übernehmen, sind im Biolandbau sehr hoch", sagt Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse und ergänzt: "Es ist ein grosser Wille zur Veränderung spürbar – das ist äusserst wichtig, um das Ziel einer klimaneutralen Biolandwirtschaft anzugehen". Bio Suisse hat den Prozess zu einem klimaneutralen Biolandbau im August in Zusammenarbeit mit dem FiBL mit einem "Fokustag Klima" gestartet: Ziel des Workshops, an dem rund 80 Knospe-Bäuerinnen und -Bauern teilgenommen haben, war es, den Meinungsbildungsprozess voranzubringen und ein gemeinsames Zielbild zu definieren.

Dass die Herausforderung gross ist, betont auch Knut Schmidtke. Auch wenn die Vorstudie noch nicht abgeschlossen ist, nennt der Direktor für Forschung, Extension und Innovation am FiBL bereits erste Punkte, bei welchen bezüglich Klimaneutralität angesetzt werden kann. So bieten beispielsweise die Rinder ein Potenzial: "Um den Ausstoss an Treibhausgasen bei Wiederkäuern zu reduzieren, muss die Vegetation auf klimaschonendere Pflanzen umgestellt werden. Zudem müssen wir die Zusammensetzung der Fütterung anpassen, um weniger Methan zu emittieren.  Und auch die Nutzungsdauer der Milchkühe müssen wir erhöhen". Zudem werde auch die Nutzung regenerativer Energiequellen für den Betrieb der landwirtschaftlichen Maschinen und Gebäuden in Zukunft ein wichtiges Thema sein.  

Laut ersten Erkenntnissen der Vorstudie werde es nur möglich sein, die Klimaneutralität zu erreichen, wenn unvermeidliche Emissionen kompensiert werden, "beispielsweise durch die Speicherung von Kohlenstoff über pflanzliche Biomasse", führt Schmidtke weiter aus. Die Vorstudie werde genauere Anhaltspunkte geben, welchen Weg Bio Suisse und das FiBL zur Erreichung des ambitionierten Zieles gehen werden. 

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