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Bienen fördern – reiche Ernte

Bienen zählen zu den wichtigsten Nutztieren in der Landwirtschaft. Ihre Bedeutung für Bestäubung und Ertrag von Gemüse-, Obst- und Ackerbaukulturen wird bisher allerdings immer noch unterschätzt. Grund genug, um sich im Rahmen der ersten Bionet-Bienentagung dieses aktuellen Themas anzunehmen und auf die vielseitigen Leistungen bestäubender Insekten aufmerksam zu machen.

(Wien, 07. 02. 2011) „Bienen fördern – reiche Ernte: Bedeutung und Förderung von bestäubenden Insekten in der Landwirtschaft“: Unter diesem Titel lud das FiBL Österreich gemeinsam mit der „Biene Österreich“ Anfang Februar in Wien zur ersten Bionet-Bienentagung.

Expertinnen und Experten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich informierten über die vielfältigen Leistungen bestäubender Insekten für den Ertrag landwirtschaftlicher Kulturen und zeigten Möglichkeiten auf, Bienen in der Agrarlandschaft auch langfristig zu fördern. Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Imkerei kamen, um den interessanten Beiträgen zu lauschen und mitzudiskutieren.

Ertragssicherung durch fleißige Bienen

Wild- und Honigbienen erfüllen für viele Ökosysteme wesentliche Schlüsselfunktionen. Umso dramatischer erscheint es, dass immer mehr der bestäubenden Insekten durch zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft ihren ursprünglichen Lebensraum verlieren. Eine Tatsache, die auch auf die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion zurückfällt, ist doch die Ertragssicherheit zahlreicher landwirtschaftlicher Kulturpflanzen eng an die Bestäubungsleistung der Hautflügler gekoppelt. 

Stefan Mandl, Koordinator der Arbeitsgemeinschaft Bienenforschung an der Universität für Bodenkultur, schilderte diese Zusammenhänge anschaulich und wies darauf hin, dass etwa bei Raps und bei Sonnenblumen eine Ertragssteigerung von etwa 30 % durch den gezielten Einsatz von Honigbienen möglich sei.
Auch beim Steirischen Ölkürbis ist die Ursache für starke Ertragsschwankungen häufig in einer mangelhaften Bestäubung zu suchen. Das Fehlen von Honigbienen und der starke Rückgang natürlicher Bestäuberpopulationen (Hummeln und andere Wildbienen) sowie Schlechtwetterphasen können Gründe dafür sein, wie Renate Fuchs von der Landwirtschaftskammer Steiermark zu berichten wußte. Die Förderung von Hummeln kann hier Abhilfe schaffen, da diese effiziente Bestäuber von Kürbispflanzen sind und auch bei niedrigen Temperaturen und Schlechtwetter fliegen.

Gemietete Bestäubung

In Kulturen mit hoher Wertschöpfung, wie etwa Obst oder Erdbeeren, lohnt sich der gezielte Einsatz von Honigbienen, um Fruchtansatz und Ertrag zu steigern. Wolfgang Stebegg bietet mit seinen Bienenstöcken diese Dienstleistung an. „Bei unserer heutigen geringen Bienendichte ist etwa eine wirtschaftliche Kirschenproduktion ohne Anmietung von zusätzlichen Bestäubungsvölkern nicht mehr möglich“, berichtet der Imker. Drei bis vier Bienenvölker pro Hektar reichen aus, um den Ertrag deutlich zu steigern.

Langfristige Bienenförderung muss klares Ziel sein

Nicht nur Honigbienen, sondern auch die etwa 670 heimischen Wildbienenarten sind als Bestäuber unverzichtbar. Die Förderung bestäubender Insekten muss daher auf lange Sicht gesichert werden, Landschaftselemente wie Blühstreifen, Hecken und Bracheflächen bilden als Nahrungs- und Rückzugsorte in unserer Kulturlandschaft für das Überleben dieser Insekten eine wesentliche Voraussetzung. „Unter Ökologinnen und Ökologen ist es weitgehend unbestritten, dass der Rückgang der Bestäuber eine der Hauptbedrohungen für die biologische Vielfalt darstellt. Nun ist es höchste Zeit, auch die Landwirtinnen und Landwirte für die vielseitigen Leistungen der Bienen verstärkt zu sensibilisieren“, meint Peter Meindl vom FiBL Österreich, der mit der Veranstaltung der erfolgreichen Tagung bereits einen wichtigen Schritt gesetzt hat.

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