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Anti-Fraud-Initiative: Gegen Betrug im Biohandel

Bild mit Logos vom FiBL, Louis Bolk Institute, GfRS, eocc und IFOAM Organic International

Die Anti-Fraud-Inititative (AFI), das internationale Netzwerk zur Betrugsprävention im Öko-Sektor, führte zusammen mit dem europäischen Zertifziererzusammenschluss EOCC und dem Biolandbauweltdachverband IFOAM vom 23. bis zum 24. September 2015 den zehnten AFI-Workshop in Kiew in der Ukraine durch. Am Ende der Veranstaltung wurde eine gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Integrität der ukrainischen Öko-Produktion verabschiedet.

Die Ukraine ist ein wichtiger Getreide- und Ölsaatenlieferant für den europäischen Biomarkt. Am Jahresende 2014 wurde das stetige und nachhaltige Wachstum des ukrainischen Biomarkts durch kontaminierten Sonnenblumenkuchen, welcher in verschiedene EU-Mitgliedsstaaten exportiert wurde, stark erschüttert. In Kiew trafen sich nun Erzeuger, Verarbeiter, Händler, Öko-Kontrollstellen und staatliche Stellen, einschließlich EU-Kommission und zuständige Behörden mehrerer EU-Mitgliedstaaten, um Wege aus der Krise und zur Stärkung der Öko-Integrität der Lieferkette in der Ukraine zu finden. "Wir waren uns einig, dass Markttransparenz und eine gute Kommunikation zwischen allen Beteiligten sowie eine faire Preisgestaltung  von entscheidender Bedeutung sind, um Betrug zu vermeiden", sagte Beate Huber vom FiBL.

Die Händler und Importeure betonten ihre Eigenverantwortung für die Öko-Integrität und verpflichteten sich, verstärkte Qualitätssicherungsmaßnahmen anzuwenden.

Jochen Neuendorff von der Gesellschaft für Ressourcenschutz  und Vorstandsmitglied des Europäischen Zertifiererzusammenschlusses EOCC fasst zusammen: "Die auf dem AFI-Workshop vertretenen Öko-Kontrollstellen haben sich verpflichtet risikoorientierte Prüfungen in der Ukraine zu verstärken. Ferner gilt, dass ukrainische Betriebe und Unternehmen, die 2014 von den durch die EU-Kommission aberkannten Kontrollstellen ETKO und SGS Österreich zertifiziert wurden, spätestens zum 8. Juli 2015 zu einer EU-anerkannten Öko-Kontrollstelle gewechselt haben mussten, also bevor die Aberkennung der beiden genannten Kontrollstellen in Kraft getreten ist."

"Wir freuen uns über die Unterstützung durch die Europäische Kommission und das ukrainische Ministerium für Agrarpolitik und Lebensmittel, und begrüßen die Einbeziehung des ökologischen Landbaus zusammen mit der Umsetzung der nationalen Öko-Verordnung als strategische Priorität ", sagt Bo van Elzakker von Agro Eco.

Die von den Teilnehmern verabschiedete Erklärung unterstreicht den Bedarf nach Beratung, Wissensaustausch, Technologietransfer und der Anwendung von intelligenten Qualitätsmanagementsystemen.

Die Veranstaltung wurde vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft im Rahmen des Projektes "Konsolidierung von lokalen Öko-Kontrollstellen" unterstützt.
Der Bericht und die Präsentationen des Workshops werden in Kürze auf der AFI-Internetseite Beate Huber

Link

organic-integrity.org: Homepage der AntiFraud Initiative