Weltweit hungern mehr als 860 Millionen Menschen, obwohl es rein mengenmäßig genug Nahrung für alle Menschen gibt. Rechtzeitig zum Welternährungstag berichtet Ökologie & Landbau darüber, welchen Beitrag der Ökolandbau zu einer nachhaltigen Ernährungssicherung der steigenden Weltbevölkerung leisten kann.
Im Frühjahr dieses Jahres hat eine erneute Nahrungsmittelkrise zu Hungeraufständen in vielen Teilen der Welt geführt und dadurch die Frage der globalen Lebensmittelversorgung in den Fokus gerückt. Neben dem gravierenden Problem der Armut der ländlichen Bevölkerung in vielen Teilen der Welt haben auch politisch-strukturelle und ökologische Probleme zu der desolaten Situation geführt: der Export von Nahrungsmitteln zu Dumpingpreisen aus den Industrieländern, mangelnder Zugang zu Land in den Entwicklungsländern, fortschreitende Erosion und Desertifikation sowie der steigende Fleischkonsum erschweren die globale Lebensmittelversorgung.
Ökologie & Landbau zeigt auf, welche Hintergründe zur Welternährungskrise geführt haben und welche Lösungsansätze der Ökolandbau bietet. So haben beispielsweise Modellberechnungen ergeben, dass bei einer großflächigen Umstellung auf ökologische Landwirtschaft sehr wohl die Weltbevölkerung ernährt werden könnte. Insbesondere in den tropischen und subtropischen Regionen ermöglicht Biolandbau eine Produktionssteigerung und durch den geringeren Einsatz von Betriebsmitteln werden zusätzlich Kosten gespart. Außerdem entstehen in Produktion und Verarbeitung neue Arbeitsplätze. Die lokale Versorgung wird so verbessert und gleichzeitig erhöht sich die Stabilität der Agrar-Ökosysteme – in Zeiten des Klimawandels ein existenzieller Vorteil.
Weitere Themen in der aktuellen Ausgabe: Nanotechnologie ist im Kommen - Risiken und Nebenwirkungen sind in der Ökolebensmittelwirtschaft differenziert zu betrachten. Von der Ökoszene bislang kaum beachtet: die Zielgruppe Migranten und warum sie von Bedeutung ist. Zur Biodiversität gehört der Mensch – als Übeltäter und Schützender zugleich.
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Kontaktperson am FiBL: Helga Willer
Inhaltsverzeichnis von Ökologie & Landbau 4/2008 (310.0 KB)