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Abschlusstagung des Projekts Carbon Credits for Sustainable Landuse Systems (CaLas)

Die Kohlenstoffspeicherung im Boden und die Lachgasemissionen im Feld sind zwei wichtige Kenngrössen, um die Klimafreundlichkeit landwirtschaftlicher Systeme zu beurteilen. Wie schneidet dabei Bio im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung ab? An der Abschlusstagung des CaLas-Projekts (Carbon Credits from Sustainable Land Use Systems) präsentierte das FiBL die Ergebnisse einer Meta-Analyse mit weltweiten Daten.

 

Der Biolandbau kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Frühere Vergleichsstudien haben gezeigt, dass sich die biologische Bewirtschaftung im Vergleich zu konventioneller meist vorteilhaft aufs Klima auswirkt. Die Aussagekraft solcher Einzelstudien ist jedoch begrenzt. In den internationalen Klimaverhandlungen konnte das Potenzial des Biolandbaus deshalb bisher nicht berücksichtigt werden.

Aus diesem Grund hat das FiBL sämtliche verfügbare Studien in einer Meta-Analyse zusammengeführt. Zur Kohlenstoffspeicherung im Boden konnten über 70 internationale Vergleichsstudien und zu den Lachgasemissionen 20 Vergleichsstudien ausgewertet werden. „Bioböden speichern im Durchschnitt mehr Kohlenstoff und emittieren weniger Lachgas als konventionell bewirtschaftete Böden“, fasst FiBL-Experte Andreas Gattinger die Ergebnisse zusammen.

Damit landwirtschaftliche Klimaschutzprojekte anerkannt und CO2-Zertifikate ausgestellt werden können, braucht es Methodologien, welche den Nutzen einer Bewirtschaftungsänderung für das Klima ausweisen. FiBL-Mitarbeiter Adrian Müller hat am Beispiel des Zuckerrohranbaus eine solche Methodologie entwickelt. Biobauern brennen – im Gegensatz zu vielen ihrer konventionellen Kollegen – die Blätter nicht vor der Ernte ab, sondern verwenden sie als Mulchmaterial. Diese Massnahme hat er zusammen mit der Firma South Pole Carbon Asset Management Ldt. zu einer Methodologie für den Clean Development Mechanism CDM entwickelt und bei der entsprechenden UN-Behörde, der United Nations Framework Convention on Climate Change, kurz UNFCCC, eingereicht.

In der abschliessenden Podiumsdiskussion diskutierten die Tagungsteilnehmer die Möglichkeiten und Grenzen der Landwirtschaft an den Kohlenstoffmärkten. Befürchtet wird beispielsweise, dass die konventionelle Landwirtschaft kosmetische Massnahmen als Klimaleistung verkaufen könnte. Agrosysteme seien zudem zu komplex und die Klimaauswirkungen landwirtschaftlicher Massnahmen kaum zu überprüfen. Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass der Biolandbau dank dem CaLas-Projekt jetzt mit Zahlen und Fakten für die laufende Debatte gerüstet ist. Damit in Zukunft auch nur wirklich klimafreundliche Landnutzungspraktiken gefördert werden.

Zur Tagung liegt ein FiBL-Video vor mit Statements von Pete Smith, Universtität Aberdeen, Ulrich Hofmann, Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD, Nina Buchmann, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich und anderen (englisch).

Das Projekt CaLas wird von der Stiftung Mercator Schweiz gefördert.

Weitere Informationen

Kontakt

Kontaktperson am FiBL: Andreas Gattinger und Adrian Müller

Links

Programm und Vorträge

Donnerstag, 15. Dezember 2011, 09.30 – 17.30 Uhr

ZeitThemaSprecher
09.00Welcome coffee 
09.30Welcome and opening addressUrs Niggli
FiBL
09.40The CaLas project and the vision of sustainable agricultureAlbert Kesseli
Mercator Foundation Switzerland
10.00Enhancing eco-functional intensification of agriculture for dealing with climate hotspotsUlrich Hoffmann
UNCTAD
10.30Coffee break 
Session IScientific background on agricultural land use and climate changeAndreas Fliessbach
FiBL (Moderation)
10.45Keynote lecture: Carbon sequestration in agricultural soils – a global perspectivePete Smith
University of Aberdeen
11.30Keynote lecture: Greenhouse gas emissions from agricultural soils – a global perspectiveWerner Eugster
ETH Zürich
12.15Carbon sequestration and greenhouse gas emissions in organically managed soils – results from the CaLas projectAndreas Gattinger
FiBL
13.00LunchFiBL Restaurant
Session IIQuantification, mitigation certificates and methodology developmentMatthias Stolze
FiBL (Moderation)
14.00The Swiss inventory of agricultural greenhouse gasesDaniel Bretscher
Agroscope ART Zürich
14.45Agriculture and the carbon marketPatrick Horka
South Pole Carbon
15.15Development of carbon-offset methodologies based on sustainable land use practices – results from the CaLas projectAdrian Müller
FiBL
16.00Coffee break 
Session IIISynthesis of the CaLas projectJacqueline Forster
FiBL (Moderation)
16.30Panel discussion with the speakers 
17.15Concluding remarks and future perspectivesUrs Niggli
FiBL
17.30End of the meeting: Apéro/Get together (optional)