Thomas Paroubek ist seit 2003 bei der Migros und leitet dort seit 2018 die Direktion Nachhaltigkeit & Qualität. Seit über 40 Jahren arbeiten das Handelsunternehmen Migros und das FiBL zusammen.
Was verbindet Sie mit dem FiBL?
Die Migros und das FiBL dürfen auf eine mehrjährige und enge Zusammenarbeit zurückblicken. Seit 2022 ist die Migros zudem mit Rolf Bernhard, dem Leiter Agronomie & Produktionssysteme beim Migros-Genossenschaftsbund, im FiBL Stiftungsrat vertreten. Diese Kooperation erlaubt es uns, die verarbeitende Praxis, Konsument*innen und Forschung näher zusammenzubringen. Denn Forschung ist für die Migros kein Selbstzweck: Wir möchten innovative Lösungen entwickeln, die uns weiterbringen, das Leben unserer Kund*innen verbessern und unsere Wertschöpfungskette nachhaltiger gestalten.
Was hat die Migros zusammen mit dem FiBL erreicht? Gibt es etwas, vorauf Sie besonders stolz sind?
In den vergangenen Jahren durften wir in rund 20 Forschungsprojekten mit dem FiBL zusammenarbeiten. Diese reichten von Strategien zur Wanzeneindämmung bei Birnen bis hin zur Prüfung der Wirksamkeit von Arzneipflanzen bei Ferkeln und Kälbern als Alternative zu Antibiotika. Besonders freut es uns, wenn Ergebnisse aus Forschungsprojekten anschliessend in unserer Wertschöpfungskette umgesetzt werden. So geschehen beispielsweise beim Migros-Programm für nachhaltigeres Kernobst, das vom FiBL wissenschaftlich begleitet wurde. Es hat die Basis für die Branchenlösung "Nachhaltigkeit Früchte" gelegt, welche heute im grössten Teil des Schweizer Kernobstanbaus umgesetzt wird.
Welche Themen werden Sie in der Zusammenarbeit mit dem FiBL in Zukunft vermehrt beschäftigen?
Die Migros hat sich dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen im Sortiment bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren, bis 2030 um 30 Prozent. Insofern arbeiten wir aktuell sehr intensiv an Fragestellungen in direktem Zusammenhang mit dem Klimaschutz, zum Beispiel: Wie können wir die CO2-Emissionen der Biolandwirtschaft weiter reduzieren? Wie kann die Biolandwirtschaft zur nötigen Transformation des Ernährungssystems insgesamt beitragen? Und wie können wir die Landwirtschaft rüsten für die unweigerlichen Folgen des Klimawandels, die schon heute und in Zukunft verstärkt spürbar sein werden? Die Themen werden uns mit Sicherheit nicht ausgehen und ich bin froh, mit dem FiBL einen starken, verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben.