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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Gesundheitsvorsorge und Qualitätsverbesserung bei Öko-Schweinemastbetrieben

Schwein

"Vorbeugen statt Heilen" lautet die Devise, um ökologisch gehaltene Tiere gesund zu erhalten. Die Haltungsbedingungen haben dabei nicht nur Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere, sondern auch auf die Qualität der tierischen Produkte. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wurden der Status quo der Tiergesundheit und der Produktqualität auf ausgewählten Öko-Schweinemastbetrieben erhoben und Optimierungsmaßnahmen erarbeitet.

"Vorbeugen statt Heilen" lautet die Devise, um ökologisch gehaltene Tiere gesund zu erhalten. Die Haltungsbedingungen haben dabei nicht nur Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere, sondern auch auf die Qualität der tierischen Produkte.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens "Betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Qualitätsverbesserung bei ökologisch wirtschaftenden Schweinemastbetrieben" (FKZ 03OE408) untersuchte die Uni Kassel (Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften) die Gesundheitssituation von Mastschweinen auf Öko-Betrieben. Ziel des Projekts war, die erforderlichen Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge und Qualitätsverbesserung bei der Öko-Schweinemast detailliert zu erfassen und den für die Umsetzung einzelner Maßnahmen erforderlichen Zeit- und Finanzbedarf zu quantifizieren.

Im Rahmen einer Interventionsstudie wurden auf sechs ökologisch wirtschaftenden Schweinemastbetrieben Erhebungen zur Tiergesundheit durchgeführt. Die betriebliche Situation bezüglich Haltung, Fütterung, Hygiene und Management wurde mit einem modifizierten CCP-Konzept beurteilt. Arbeitszeiten wurden mit einem Arbeitszeittagebuch bzw. mit der Stoppuhr ermittelt. Ferner wurden Daten zu Schlachtkörper- und Organbefunden von den Masttieren der Versuchsbetriebe sowie von ökologischen und konventionellen Vergleichsbetrieben erhoben.

Die Status-quo-Analyse deutete auf Defizite vor allem im Hygienebereich hin: Schlachthofbefunde zeigten, dass im Mittel knapp 49 Prozent der Schweine aus den Versuchsbetrieben sowie 67 Prozent der Tiere aus ökologischen und 14,5 Prozent der Tiere aus konventionellen Vergleichsbetrieben von pathologischen Leberveränderungen betroffen waren. Die Lungenbefundrate der ökologischen Tiere war hingegen besser als die der konventionellen Tiere. Der Arbeitszeitbedarf für die Mastschweinehaltung variierte zwischen 2,0 und 3,7 Arbeitskraftstunden (Akh) pro Mastplatz und Jahr.

Im zweiten und dritten Mastdurchgang wurde das Entwurmungs- und Hygieneregime der Betriebe optimiert. Die Rate pathologischer Leberveränderungen der Tiere der Versuchsbetriebe reduzierte sich auf durchschnittlich 32,7 Prozent. Die Arbeitszeiten und -kosten für die ordnungsgemäß durchgeführten Hygienemaßnahmen erhöhten sich um durchschnittlich 1,3 Akh und 16,40 Euro pro Mastplatz und Jahr, was einer Steigerung um 46,2 Prozent entspricht.

Schlussfolgerung der Forschenden war, dass unter ökologischen Prämissen gute hygienische Bedingungen, eine hohe Fleischqualität und niedrige Leberbefundraten durchaus erreicht werden können. Die Aufwendungen der Reinigung und Desinfektion seien jedoch gegenüber konventionellen Betrieben erhöht. Voraussetzung für einen hohen Gesundheitsstatus seien gut zu reinigende Buchten und ein konsequent umgesetztes Hygiene- und Entwurmungsregime. Betrieben mit schlecht zu reinigenden Buchten wird ein Stallumbau nahegelegt, um das Parasitenproblem zu lösen.

Kontakt

Prof. Dr. Albert Sundrum
Universität Kassel
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 98-1710
Fax +49 5542 98 1581
sundrum(at)wiz.uni-kassel.de