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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur Regulierung von Wurzelunkräutern veröffentlicht

Die Regulierung von Acker-Kratzdistel und Ampfer mit den im ökologischen Landbau angewandten Maßnahmen erweist sich häufig als schwierig. Daher wurden in einem Verbundvorhaben der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) bestehende Regulierungsmaßnahmen optimiert sowie neue verfahrenstechnische Ansätze geprüft. Der detaillierte Schlussbericht des Projektes „Strategien zur Regulierung von Wurzelunkräutern im Ökologischen Landbau - Erarbeitung von Ansätzen für erfolgversprechende Strategien“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE055/1 und 02OE055/2) ist nun in der Datenbank Organic Eprints verfügbar.

Die Regulierung von Acker-Kratzdistel und Ampfer mit den im ökologischen Landbau angewandten Maßnahmen erweist sich häufig als schwierig. Daher wurden in einem Verbundvorhaben der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) bestehende Regulierungsmaßnahmen optimiert sowie neue verfahrenstechnische Ansätze geprüft. Der detaillierte Schlussbericht des Projektes „Strategien zur Regulierung von Wurzelunkräutern im Ökologischen Landbau - Erarbeitung von Ansätzen für erfolgversprechende Strategien“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE055/1 und 02OE055/2) ist nun in der Datenbank Organic Eprints verfügbar.

Ampfer:

Eine Umfrage unter Öko-Landwirten zeigte, dass 80 Prozent der befragten Betriebe Probleme mit Ampferbewuchs im Grünland haben. Direkte Regulierungsmaßnahmen werden aus Arbeits- und Kostengründen kaum angewendet. Kenntnisse über vorbeugende Maßnahmen, z.B. durch Beweidungsmanagement, sind nur begrenzt vorhanden.

In eigenen Versuchen wurden Fragestellungen zur direkten und indirekten Ampferregulierung aufgegriffen.

Als direkte Regulierungsmethoden wurden in Parzellenversuchen das manuelle Ausstechen, das maschinelle Ausstechen mittels der selbstfahrenden Wurzelstechmaschine „WUZI“, und das Abflammen verglichen. Durch manuelles Ausstechen konnte der Ampferbesatz im Versuch um 75 Prozent, durch maschinelles Ausstechen um 57 Prozent, durch Abflammen jedoch nur um 4 Prozent reduziert werden

Bei den indirekten Bekämpfungsmaßnahmen wurde eine deutiche Reduktion des Ampferbesatzes in Beweidungsversuchen mit unterschiedlichen Arten von kleinen Wiederkäuern erreicht. So ging der Ampferbesatz nach zweijähriger Schafbeweidung um 42 Prozent zurück, während die zweijährige Beweidung mit Ziegen sogar eine Abnahme um 71 Prozent bewirkte.

Zusätzlich wurde konkreter Forschungsbedarf formuliert, wobei die Optimierung des Weidemanagements und der Beweidungssysteme im Vordergrund stehen.

Acker-Kratzdistel:

Für neun von zehn befragten Landwirten stellt die Acker-Kratzdistel ein Problem als Ackerunkraut dar. Für mehr als die Hälfte der Landwirte erhöhte die Distelregulierung den Arbeitsaufwand im Ackerbau. Neben Ertragsverlusten verursacht ein starker Acker-Kratzdistelbesatz vor allem Erschwernisse bei der Ernte.

Im Rahmen des Projekts wurden Versuche zur Distelregulierung durchgeführt. Dabei wurde untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Intensitäten der Stoppelbearbeitung, die Häufigkeit wendender Grundbodenbearbeitung und Fruchtfolgemaßnahmen haben.

Es konnte belegt werden, dass durch den Anbau von konkurrenzstarken Kulturen (vor allem Kleegras, aber auch Winter-Roggen) eine wirksame Reduktion der Acker-Kratzdistel erzielt werden kann. Vergleichbare Ergebnisse erzielte eine Kombination von Herbst- und Frühjahrsfurche. Eine Erhöhung der Stoppelbearbeitungsintensität war nur in Kombination mit dem Anbau konkurrenzstarker Kulturen erfolgreich.

N-min-Untersuchungen des Bodens zeigten die Bedeutung einer ausreichenden Stickstoffversorgung, um den Kulturpflanzen ausreichend Konkurrenzkraft gegenüber den Begleitpflanzen zu geben.

Die Anwendung des Arado-Häufelpflugs und des Ecomat-Schälpflugs - zwei Systeme zur reduzierten Bodenbearbeitung - führte in beiden Fällen zu einer starken Senkung des Acker-Kratzdistelbesatzes. Die wendende Bodenbearbeitung mit einem Zwei-Schichtenpflug hingegen führte im Vergleich zum herkömmlichen Pflug zu keinen eindeutigen Regulierungserfolgen.

Kontakt

Projekt 02OE055/1 (Ampfer):
Dr. Herwart Böhm
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft
Institut für ökologischen Landbau
Trenthorst 32
23847 Westerau
Tel. +49 4539 8880-313
Fax +49 4539 8880 - 120
herwart.boehm(at)fal.de
www.oel.fal.de/

Projekt 02OE055/2 (Acker-Kratzdistel):
Dr. Arnd Verschwele
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
Institut für Unkrautforschung
Messeweg 11-12
38104 Braunschweig
Tel. +49 531 299 3909
Fax +49 531 299 3010
a.verschwele(at)bba.de
www.bba.bund.de/

Die Schlussberichte der im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) bearbeiteten Forschungsprojekte werden im Online-Archiv Organic Eprints veröffentlicht.

Weitere Informationen

Der Schlussbericht zu BÖL-Projekt 02OE055/1 in Organic Eprints
Der Schlussbericht zu BÖL-Projekt 02OE055/2 in Organic Eprints
Die Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt 02OE055/1 auf der Bundesprogramm-Homepage
Die Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt 02OE055/2 auf der Bundesprogramm-Homepage