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BÖLN: Marktanreize für den heimischen Futteranbau

Ackerbohnenschrot

Eine Studie zeigt: Biokonsumenten sind grundsätzlich bereit, für

tierische Biolebensmittel mehr zu bezahlen, wenn sie auf Basis

regionaler Futtermittel erzeugt wurden.

Ab 2015 dürfen Biotierhalter ihre Tiere laut EU-Ökorichtlinie nur noch mit vollständig ökologisch erzeugten Futtermitteln versorgen. Für Wiederkäuer gilt diese Regelung schon jetzt. Bei Schweinen und Geflügel dürfen derzeit noch bis zu fünf Prozent konventionelle Futtermittel eingesetzt werden. Experten rechnen vor allem bei eiweißreichen Futtermitteln mit Engpässen, da der Anbau von Eiweißpflanzen in
Deutschland wenig rentabel ist und die Flächen zurückgehen. Um diese Entwicklung zu stoppen, suchen Experten nach Möglichkeiten, den Anbau von Eiweißpflanzen attraktiver zu machen.

Im Projekt "Schaffung von Marktanreizen für den heimischen Futterbau über bessere Absatzmöglichkeiten für tierische Öko-Produkte aus regionaler Erzeugung" (FKZ 10OE054) haben Wissenschaftler der Universität Kassel untersucht, ob die Herkunft von Futtermitteln für Verbraucher relevant ist und ob sie bereit wären, mehr für tierische Biolebensmittel zu bezahlen, die auf Basis regionaler Futtermittel erzeugt werden. Dafür wurden rund 600 Biokonsumenten befragt und Kaufexperimente gemacht.

Die Befragten waren grundsätzlich bereit, für Biolebensmittel auf Basis regionaler Futtermittel mehr zu zahlen, als für Produkte ohne Hinweis auf die Futtermittelherkunft. Insbesondere erwies sich die Angabe „Futter aus der Region“ als wichtiges Argument. Hier war die Zahlungsbereitschaft deutlich höher als bei gleichwertigen Produkten, die mit „Futter aus Deutschland“ gekennzeichnet waren. Als wichtigste Eigenschaften von Futtermitteln nannten die Befragten Gentechnikfreiheit und Artgerechtheit. Besonders beliebt waren Lebensmittel auf Basis regionaler Futtermittel bei Biokonsumenten, die auf Wochenmärkten oder direkt beim Bauern einkaufen.

Die Wissenschaftler sehen in der Zahlungsbereitschaft der Verbraucher die Möglichkeit, den Anbau von Eiweißpflanzen in Deutschland attraktiver zu machen und den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen. Voraussetzung dafür sei jedoch eine Informationskampagne, die Verbraucher für das Thema „Herkunft von Biofuttermitteln“ sensibilisiert. Auch sind sich die Forscher einig, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um den absehbaren Mangel an proteinreichen Biofuttermitteln zu verringern.

Kontakt

Prof. Dr. Ulrich Hamm
Universität Kassel
Fachgebiet Agrar- und Lebensmittelmarketing
Steinstraße 19, 37213 Witzenhausen
Tel. 05542 98-1285
hamm(at)uni-kassel.de

Quelle: BLE-Presseinformation