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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Möglichkeiten reduzierter Bodenbearbeitung im Ökolandbau

Stoppelbearbeitung mit Grubber

Die Grundbodenbearbeitung ist im ökologischen Landbau ein wichtiges und kontrovers diskutiertes Thema. In der Praxis wird nach wie vor hauptsächlich tief wendend mit dem Pflug gearbeitet - mit Nachteilen hinsichtlich Energieeinsatz und Erosionsgefahr. Ein Forschungsvorhaben hat Möglichkeiten der reduzierten Bodenbearbeitung im Ökolandbau eruiert.

Die Grundbodenbearbeitung ist im ökologischen Landbau ein wichtiges und kontrovers diskutiertes Thema. In der Praxis wird nach wie vor hauptsächlich tief wendend mit dem Pflug gearbeitet - mit Nachteilen hinsichtlich Energieeinsatz und Erosionsgefahr. Die reduzierte Bodenbearbeitung hingegen ist mit Blick auf Unkraut- und Nährstoffmanagement nicht ohne Weiteres umsetzbar. Ein Forschungsvorhaben hat Möglichkeiten der reduzierten Bodenbearbeitung im Ökolandbau eruiert.

Im Projekt "Transfervorbereitende Evaluation und Kombination von Praxiserfahrungen und Forschungsergebnissen zu Konzepten reduzierter Bodenbearbeitung im Ökologischen Landbau" (FKZ 06OE107) hat die Stiftung Ökologie & Landbau in Kooperation mit der Universität Kassel-Witzenhausen in den Jahren 2007 bis 2010 Erfahrungen und Erkenntnisse zu Verfahren reduzierter Bodenbearbeitung im Ökolandbau gesammelt. Ein Schwerpunkt lag in der Untersuchung von insgesamt fünfzehn Praxisbetrieben. Diese lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen:

  • Betriebe mit einer deutlich reduzierten Bodenbearbeitungstiefe (5-15 cm), meist ohne Hackfruchtanbau. Eingesetzt werden hier sowohl vom Schälpflug abgeleitete Geräte wie der Ecomat und der Stoppelhobel, als auch handelsübliche Grubber bzw. grubberähnliche Geräte (WeCoDyn).
  • Betriebe mit nicht wendender, aber tief lockernder Bodenbearbeitung (20–40 cm), häufig mit Kartoffel-, Feldgemüse- oder anderem Hackfruchtanbau. Es werden dabei vor allem verschiedene Verfahren der Dammkultur eingesetzt (Turiel, FB-Frost, Kemink), aber auch ein System mit verschiedenen Grubbern.

Die untersuchten Beispiele zeigen nach Ansicht der Wissenschaftler, dass Ökolandbau ohne Pflug möglich ist. Die erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung von Verfahren reduzierter Bodenbearbeitung sei jedoch in hohem Maß von der Motivation der Landwirte abhängig und von der Möglichkeit, das System über einen längeren Zeitraum den Bedingungen auf dem einzelnen Betrieb anzupassen.

In einem weiteren Teilbereich des Projekts wurden Versuchsergebnisse zu reduzierter Bodenbearbeitung im Ökolandbau gesammelt und eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Aus den kombinierten Resultaten wurde ein Überblick über die Auswirkungen reduzierter Bodenbearbeitung auf Boden, Pflanzen und Ökonomie erstellt.

Die detaillierten Betriebsbeispiele und die Auswertung der Forschungsergebnisse werden in dem Buch "Öko-Ackerbau ohne tiefes Pflügen" (2010, Verlag Dr. Köster) dargestellt. Die dem Buch beiliegende CD enthält Bildmaterial und Zusatzinformationen.

Kontakt

Dr. Harald Schmidt
Stiftung Ökologie & Landbau
Sitz Modellprojekt Öko-Ackerbau
Himmelsburger Straße 95
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel. +49 2541 912205
schmidt(at)soel.de
www.soel.de