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Ackerbohnen als Futterkomponente für Mastgeflügel

Ackerbohne

Ackerbohnen enthalten in den Keimblättern die sekundären Inhaltsstoffe Vicin und Convicin. Literaturdaten zeigen, dass sich höhere Anteile von Ackerbohnen im Geflügelfutter negativ auf das Eigewicht und die Futterverwertung auswirken können. Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau wurde untersucht, ob sich Ackerbohnen mit reduzierten Gehalten an Vicin/Convicin als Futterkomponente für Mastgeflügel eignen.

Ackerbohnen enthalten in den Keimblättern die sekundären Inhaltsstoffe Vicin und Convicin. Literaturdaten zeigen, dass sich höhere Anteile von Ackerbohnen im Geflügelfutter negativ auf das Eigewicht und die Futterverwertung auswirken können. Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau wurde untersucht, ob sich Ackerbohnen mit reduzierten Gehalten an Vicin/Convicin als Futterkomponente für Mastgeflügel eignen.

Dazu wurden im Rahmen des Projekts „Ackerbohnen als Futterkomponente des ökologischen Landbaus für Masthühner-Elterntiere und verschiedene Mastbroilerherkünfte (BÖL-Projekt Nr. 02OE622)“ zwei Versuche durchgeführt:

Im ersten Versuch wurde untersucht, ob sich die Fütterung der Elterntiere mit unterschiedlich vicinhaltigen Ackerbohnen auf die Mast- und Schlachtleistung der Nachkommen auswirkt. Dazu wurden sechs Versuchsgruppen (mit je 40 Hennen und 5 Hähnen) mit drei verschiedenen Fütterungsvarianten versorgt: Soja-Getreide-Mischung (Kontrolle), Ackerbohnenmischung vicinreich (15 % Ackerbohnensorte Scirocco), Ackerbohnenmischung vicinarm (15 % Ackerbohnensorte Divine). Als Parameter wurden die Legeleistung, die Körpergewichtsentwicklung, die Futteraufnahme, die Gefiederbeschaffenheit und die Eiqualität erfasst.

Im zweiten Versuch wurden zwei mal 30 Mastbroiler unterschiedlicher genetischer Herkünfte 12 Wochen lang mit ackerbohnenreichen Futtermischungen gefüttert. Als Parameter wurden ebenfalls die Mastleistung, die Körperkondition und die Schlachtleistung erfasst. Außerdem wurden Organ- und Gewebeuntersuchungen durchgeführt.

Bei Mastelterntieren führte ein Anteil von 15 % vicin-/convicinreichen Ackerbohnen im Futter gegenüber vicin-/convicinarmen Ackerbohnen oder ackerbohnenfreier Kontrollfütterung zu verminderten Eigewichten, Bruteiqualitäten und Schlupfgewichten. Die niedrigeren Schlupfgewichte hatten zu Mastbeginn niedrigere Zunahmen der Küken zur Folge, die jedoch bis zum Ende der 12-wöchigen Mastperiode ausgeglichen wurden. Ein Einfluss auf die Schlachtleistung der Nachkommen wurde nicht festgestellt.

Bei langsam wachsenden Mastbroilern verschiedener genetischer Herkunft, bei denen der Anteil an Ackerbohnen im Futter bei 30 % lag, hatte der Vicingehalt weder Auswirkungen auf die Futterakzeptanz noch auf die Mast- und Schlachtleistungen. Die Gewebeuntersuchungen bei Tieren, die mit vicinreichen Ackerbohnen gefüttert wurden, ergaben keine krankhaften Gewebeveränderungen an der Dünndarmschleimhaut bzw. der Leber. Allerdings hatte die Fütterung mit vicin-/convicinreichen Ackerbohnensorten eine geringere zwischenzeitliche Energie- und Nährstoffverfügbarkeit im Tierkörper zur Folge.

Die Ergebnisse zeigen, dass Mastelterntiere ohne Leistungseinbußen mit deutlich höheren Mengen an Ackerbohnen gefüttert werden können als bislang empfohlen wurde. Dabei sollten vicin-/convicinarme Sorten eingesetzt werden. Bei langsam wachsenden Mastbroilern kann der Anteil von Ackerbohnen im Futter bis zu 30 % betragen.

Kontakt

Prof. Dr. Hansjörg Abel
Georg-August-Universität Göttingen
Forschungs- und Studienzentrum für Landwirtschaft und Umwelt
Am Vogelsang 6
37075 Göttingen
Tel. +49 551 393359
habel(at)gwdg.de