Wie kann die Zukunft von Bioraps in Deutschland langfristig gesichert werden? Dieser Fragestellung ist Beatrix Klüh in ihrer Masterarbeit "Entwicklung einer Beschaffungsstrategie für deutschen Bio-Raps" an der Hochschule Eberswalde (Studiengang Öko-Agrarmanagement) nachgegangen und wurde dafür mit dem Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft 2014 in der kategorie "Masterarbeit" ausgezeichnet. Der Preis, der auf der diesjährigen BIOFACH erstmalig vergeben wurde, soll Studierende motivieren, sich mit den Themen ökologisches Wirtschaften sowie Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Hochschule wissenschaftlich auseinanderzusetzen.
Biorapsöl profitiert derzeit von zweistelligen Wachstumsraten. Trotz der gestiegenen Nachfrage reagierten deutsche Biobauern nicht mit einer entsprechenden Ausweitung der Rapsanbauflächen. Wie Beatrix Klüh in ihrer Arbeit herausfand, machen unter anderem Schädlingsdruck, Unkräuter, Lagerprobleme sowie eine pflanzengerechte Nährstoffversorgung den Biobauern zu schaffen. Sie deckte außerdem Schwachstellen in der Prozesskette auf und befasste sich mit unerwünschten Inhaltsstoffen wie gentechnisch veränderten Partikeln oder Schadstoffen. "Die Beschaffungsstrategie für deutschen Bioraps baut auf eine faire, partnerschaftliche Beziehung zu den Erzeugern und auf ein System dezentraler Sammelstellen zur Erzeugung von großen Partien", bringt es Klüh auf den Punkt. Das Ergebnis ließe sich auch auf andere Branchen und Waren übertragen, urteilt die Jury.
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Kategorie beste Dissertation:
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