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vTI: EU-Agrarreform konnte positive Impulse für den Ökolandbau setzen

Das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Auswirkungen veränderter agrarpolitischer Rahmenbedingungen auf die Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaus beschäftigt und seine Forschungsergebnisse nun veröffentlicht.

Der ökologische Landbau hat sich in Deutschland in den letzten 20 Jahren kontinuierlich ausgedehnt. Seit 2000 wuchs die ökologisch bewirtschaftete Fläche jährlich um rund acht Prozent. Ob in den nächsten Jahren ein weiteres Wachstum möglich ist und damit die politisch gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden können, hängt vor allem von der Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaus ab. Das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft (vTI) hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Auswirkungen veränderter agrarpolitischer Rahmenbedingungen auf die Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaus beschäftigt und seine Forschungsergebnisse nun in einem Sonderheft der Zeitschrift "Landbauforschung" veröffentlicht.

Gemäß den Thünen-Analysen hat sich die Einkommenssituation der Ökobetriebe gegenüber vergleichbaren konventionellen Betrieben in den letzten zehn Jahren positiv entwickelt. Allerdings gibt es innerhalb des Ökosektors große Erfolgsunterschiede. Hemmnisse der betrieblichen Entwicklung sehen die Ökobetriebsleiter und -leiterinnen vor allem in den unsicheren politischen Rahmenbedingungen, einem zu niedrigen Erzeugerpreisniveau und einer hohen Flächenkonkurrenz.

Von der letzten Agrarreform (Entkoppelung der Direktzahlungen) haben Ökobetriebe eher profitiert. Eine Reduzierung der Ökoprämie, wie sie angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung immer wieder diskutiert wird, würde die Einkommenssituation und damit die finanzielle Attraktivität der ökologischen Wirtschaftsweise jedoch deutlich verschlechtern. Die Agrarpolitik wird auch künftig einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaus ausüben. Dennoch gehen die Ökonomen am Braunschweiger Thünen-Institut um Dr. Jürn Sanders, dem Erstautor der Studie, davon aus, dass für die Wettbewerbsfähigkeit des Ökolandbaus in Deutschland künftig vor allem die am Markt erzielbaren Erzeugerpreise und die Ertragsentwicklung entscheidend sein werden.

Die Ergebnisse zur Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaus in Deutschland unter veränderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen sind im Landbauforschung-Sonderheft 364 "Wirtschaftlichkeit des ökologischen Landbaus in Deutschland unter veränderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen" veröffentlicht.

Kontakt

Dr. Jürn Sanders
Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, Braunschweig
Tel: +49 0531 596-5123
juern.sanders(at)vti.bund.de

Quelle: Pressemitteilung des vTI