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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Dem Falschen Mehltau mit einer kupferfreien Methode auf der Spur

Die gewünschte Minimierung des Kupfereinsatzes bei der Bekämpfung des Pilzbefalls im ökologischen Weinbau erfordert neue wirksame Verfahren, die auf den Einsatz von Kupfer verzichten. Wissenschaftler der Forschungsanstalt Geisenheim haben nun in Kooperation mit drei weiteren Institutionen erste Ansätze eines Verfahrens für den Einsatz antagonistisch wirkender Bakterien zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus entwickelt.

Die gewünschte Minimierung des Kupfereinsatzes bei der Bekämpfung des Pilzbefalls im ökologischen Weinbau erfordert neue wirksame Verfahren, die auf den Einsatz von Kupfer verzichten. Wissenschaftler der Forschungsanstalt Geisenheim haben nun in Kooperation mit drei weiteren Institutionen erste Ansätze eines Verfahrens für den Einsatz antagonistisch wirkender Bakterien zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus entwickelt.

Im Rahmen des Projekts „Kupferersatz im ökologischen Weinbau: Entwicklung und Anwendung neuer Formulierungs- und Produktionstechnologien für den praxisgerechten Einsatz bakterieller Antagonisten“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE190) wurde eine praxisgerechte Anwendung bakterieller Gegenspieler gegen den Erreger des Falschen Mehltaus der Rebe entwickelt und in das bestehende Bekämpfungskonzept des ökologischen Weinbaus eingearbeitet.

In der ersten Projektphase wurden antagonistisch wirkende Bakterienstämme ausgewählt und auf ihre biologische Wirksamkeit hin überprüft. Sowohl im Labor als auch im Gewächshaus war der Pilzbefall nach der Behandlung mit den bakteriellen Gegenspielern signifikant niedriger als bei der Kontrolle: Die nicht behandelten Kontrollpflanzen wiesen Befallswerte zwischen 60 und 70 % auf, während die behandelten Blätter nur zu 5 % befallen waren.

Basierend auf den Ergebnissen wurden in der zweiten Projektphase drei hochwirksame Bakterienisolate der Gattungen Pseudomonas spp. und Bacillus spp. ausgewählt und in die bestehende Bekämpfungsstrategie integriert.

Zur Steigerung der Wirksamkeit der Anwendung im Freiland wurden verschiedene Formulierungshilfsstoffe getestet, die folgende Funktionen erfüllen sollten: Verbesserung der Applikationsfähigkeit, Regenfestigkeit, UV-Schutz, Schutz vor Austrocknung. Bei der Auswahl der Hilfsstoffe wurden die Richtlinien des ökologischen Landbaus berücksichtigt. Auf Grundlage der Ergebnisse wurden die Hilfsstoffe Xanthan gum, Trehalose und PHYTO-VITAL® ausgewählt und den frisch fermentierten Bakterien kurz vor der Anwendung zugesetzt.

Aussagekräftige Ergebnisse bezüglich des Einsatzes der Bakterienkulturen unter Freilandbedingungen konnten im Rahmen des Projekts leider nicht erzielt werden, da die Befallssituation im Weinberg aufgrund des extrem trockenen Sommers im Jahr 2003 sehr gering war. Die Durchführung weiterer Untersuchungen wird empfohlen.

Kontakt

Prof. Dr. Beate Berkelmann-Löhnertz (Koordination)
Forschungsanstalt Geisenheim
Institut für Biologie, Fachgebiet Phytomedizin
Von-Lade-Straße 1
65366 Geisenheim/Rhein
Tel. +49 6722 502-415
Fax +49 6722 502-410
berkelmann(at)fa-gm.de
fh-web1.informatik.fh-wiesbaden.de/go.cfm/fb/100.html