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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Entwicklung ertragssicherer Saflor-Stämme mit hohen Ölgehalten

Logo Bundesprogramm Ökologischer Landbau

Im Öko-Landbau fehlt bislang eine Ölpflanzenart, die ertragssicher ist und zudem einen hohen Ölgehalt aufweist. Ziel eines Forschungsvorhabens war, mehrere Saflor-Stämme zu entwickeln, die ertragsstabil sind, aber gleichzeitig über ein hohes Ertragsniveau und hohe Ölgehalte verfügen.

Im Öko-Landbau fehlt bislang eine Ölpflanzenart, die ertragsstabil ist und gleichzeitig einen hohen Ölgehalt aufweist. Saflor (Carthamus tinctorius), auch als Färberdistel oder Öldistel bekannt, ist eine Ölpflanze, die auch unter mitteleuropäischen Bedingungen ein sehr hohes Ertragspotenzial besitzt.

Ziel des Forschungsvorhabens "Entwicklung ertragssicherer Saflor-Stämme mit hohen Ölgehalten für den ökologischen Anbau" (FKZ 03OE628/2) war, mehrere Saflor-Stämme zu entwickeln, die ertragsstabil wie die Saflorsorte "Sabina" sind, aber gleichzeitig über ein höheres Ertragsniveau und höhere Ölgehalte verfügen. Dazu wurde ein in der ehemaligen Thüringer Zuchtstation Bendeleben in den 1930er Jahren entwickelter Stamm (nur ca. 25 Prozent Ölgehalt, aber gute Krankheitsresistenz) mit der spanischen Sorte "Sepasa" (bis 46 Prozent Ölgehalt, aber hohe Botrytisanfälligkeit) gekreuzt.

In den fünfjährigen Ertragsprüfungen mit Stämmen aus der Kreuzung "Sepasa" und "Bendeleben" hat sich gezeigt, dass diese der Standardsorte "Sabina" in günstigen Jahren mit sonnigem und trockenem Wetter während der Blüte ertraglich überlegen sein können. Sie wiesen gleichzeitig einen im Durchschnitt 30 Prozent höheren Ölgehalt auf. Die Stämme waren in morphologischer Hinsicht bereits in der F4 weitgehend homogen, enthielten aber noch viele botrytrisanfällige Pflanzen, wie sich 2007 zeigte. In diesem Jahr mit starkem Infektionsdruck waren bei zwei Drittel aller angebauten Stämme und Einzelpflanzennachkommenschaften (EPN) gravierende Ertragseinbußen festzustellen. Immerhin wiesen 15 EPN aber durchgängig keine Ertragsminderung bei gleichzeitig höherem Ölgehalt als "Sabina" auf. Die Forschenden sehen damit ihre These bestätigt, dass sich durch Einkreuzung von südeuropäischen oder amerikanischen (ölreichen) Stämmen in angepasste (wenig krankheitsanfällige) Typen botrytistolerante Formen mit hohen Ölgehalten entwickeln lassen.

Die Probleme des Safloranbaus unter mitteleuropäischen Bedingungen seien mit der Entwicklung botrytistoleranter ölreicher Stämme jedoch nicht gelöst, meinen die Forschenden. Eine ausreichende Befruchtung sei in kühlen und feuchten Jahren nicht gegeben, weil Saflor zwingend auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist. Die Erhöhung der Selbstfertilität müsse deshalb zukünftig ein wichtiges Zuchtziel sein.

Kontakt

Dipl. Ing. agr. Torsten Graf
Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
Thüringer Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe
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07778 Dornburg
Tel. +49 36427 868-120
Fax +49 36427 22340
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