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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Eignung unterschiedlicher Genotypen für die Öko-Schweinemast

Mastschweine

In der Schweinmast werden auch auf ökologischen Betrieben in der Regel Kreuzungstiere der allgemein üblichen Rassen eingesetzt. In einem Forschungsvorhaben wurden bei einheimischen Sattel- und Landschweinen sowie bei modernen Hybriden Leistungsparameter und Genotyp-Umwelt-Interaktionen hinsichtlich Wachstum, Entwicklung, Mast- und Schlachtleistung sowie Produktqualität untersucht, um daraus Empfehlungen für ökologisch orientierte Zuchtprogramme abzuleiten.

In der Schweinmast werden auch auf ökologischen Betrieben in der Regel Kreuzungstiere der allgemein üblichen Rassen eingesetzt. In einem Forschungsvorhaben wurden bei einheimischen Sattel- und Landschweinen sowie bei modernen Hybriden Leistungsparameter und Genotyp-Umwelt-Interaktionen hinsichtlich Wachstum, Entwicklung, Mast- und Schlachtleistung sowie Produktqualität untersucht, um daraus Empfehlungen für ökologisch orientierte Zuchtprogramme abzuleiten.

In dem Projekt "Prüfung von Gewebewachstum, Mast- und Schlachtleistung sowie Produktqualität unterschiedlicher genetischer Herkünfte und deren züchterische Eignung für die ökologische Schweinefleischerzeugung" (FKZ 03OE323) wurde am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen mit einem zweigeteilten Versuchsaufbau die Eignung unterschiedlicher Genotypen für die ökologische Schweinefleischerzeugung untersucht.

Im Modul 1 wurden zur Bestimmung des Gewebewachstums und der Fleischqualität insgesamt 90 Tiere der Genetiken Bundeshybridzuchtprogramm (BHZP), Schwäbisch-Hällisches Schwein (SH), Piétrain x SH (PixSH) and Duroc x Deutsche Landrasse (DuxDL) gemäß Öko-Richtlinien gemästet. Die SH-Schweine zeigten von Mastbeginn an das stärkste Fettgewebewachstum und das geringste Muskelwachstum. Die DuxDL-Tiere besaßen die höchsten mittleren Tageszunahmen. PixSH- und BHZP-Tiere besaßen die höchsten Muskelfleischanteile. Die PixSH-Tiere hatten zwar den niedrigsten pH45-Wert und die höchsten Tropfsaftverluste im großen Rückenmuskel 24 Stunden nach der Schlachtung, trotzdem waren keine Qualitätsabweichungen zu beanstanden.

Im Modul 2 wurden insgesamt 682 Tiere der Genetiken BHZP, SH, Angler Sattelschwein (AS), PixSH, PixAS, Pi x Deutsches Edelschwein (PixDE) und DuxDL ökologisch und konventionell gehalten und gefüttert. Tageszunahme, Futterverwertung, Muskelfleischanteil, Fettmaße und Fleischqualität aller Schweine wurden durch ein lineares Model mit den fixen Effekten Umwelt (ökologisch, konventionell), Genetik, Geschlecht sowie Interaktion von Genetik and Umwelt geprüft. Für alle Merkmale der Mastleistung und des Schlachtkörperwertes waren signifikante Unterschiede zwischen den Herkünften, der Haltung und dem Geschlecht zu beobachten. Für die Fleischqualitätsmerkmale gab es zwar signifikante Herkunftsunterschiede, die Haltung und das Geschlecht wirken sich aber nicht signifikant auf die Fleischqualität aus. Trotz statistisch signifikanter Interaktionen zwischen Herkunft und Umwelt traten hinsichtlich Mastleistung und Schlachtkörperqualität keine Rangfolgeverschiebungen der Herkünfte zwischen der ökologischen und der konventionellen Umwelt auf.

Insgesamt schnitten die unter konventionellen Haltungs- und Fütterungsbedingungen leistungsstärksten modernen Genetiken auch unter Öko-Bedingungen am besten ab. Die Forschenden zogen daraus den Schluss, dass bei vergleichbaren Vermarktungszielen die ökologische Schweinefleischerzeugung keine speziellen Zuchtprogramme benötigt.

Kontakt

Prof. Horst Brandt
Justus-Liebig-Universität Giessen
Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
Ludwigstrasse 21 B
35390 Gießen
Tel. +49 641 9937625
Horst.R.Brandt(at)agrar.uni-giessen.de