In den Grasnarben ökologisch bewirtschafteter Grünlandflächen spielen Weißklee und Grünlandkräuter eine wesentlich größere Rolle als auf konventionellen Flächen. Gesicherte Kenntnisse über die Eigenschaften des Futteraufwuchses unterstützen eine angepasste Grünlandbewirtschaftung und die optimale Fütterung von Wiederkäuern. Eine Bewertung von Futterqualität und Konservierungseigenschaften wurde an der Universität Göttingen vorgenommen.
Futterqualität und Tierernährung standen im Mittelpunkt des Vorhabens „Nährstoffverfügbarkeit und Nährstoffnutzung von klee- und kräuterreichen Aufwüchsen ökologisch bewirtschafteten Grünlandes entlang der Produktionskette Erzeugung-Konservierung-Verdauung“ (BÖl-Projekt Nr. 02OE621). Dazu wurden Frühjahrs- und Sommeraufwuchs eines ungedüngten kräuterreichen Grünlandes und eines ungedüngten Weißklee-Weidelgrasbestandes mit dem eines mit mineralischem Stickstoff gedüngten reinen Weidelgrasbestandes (konventionelle Variante) verglichen.
Auffällig war die gute Siliereignung und Silagequalität der kräuterreichen Aufwüchse im Vergleich zum reinen Grasbestand. Dabei traten - bei niedrigem Proteinabbau - nur geringen Ammoniakgehalte auf. Kräuterreiches Futter enthielt weniger Rohprotein und Gerüstsubstanzen.
Die im Labormaßstab bereiteten Silagen aus kräuterreichen Aufwüchsen erwiesen sich in der Pansensimulation (Rusitec) als weniger abbaubar, der mikrobielle Zell- bzw. Proteinaufbau war im Vergleich zu den anderen Varianten vermindert.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass kräuterreiche Grünlandaufwüchse in der Wiederkäuerfütterung gut verwertbar sind und eine hohe Stickstoffeffizienz aufweisen.
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Prof. Dr. J. Isselstein
Georg-August-Universität Göttingen
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