Der wachsende Markt ökologischer Lebensmittel fordert verstärkt Methoden zur produktorientierten Qualitätserfassung. Zur Unterscheidung von Produkten aus ökologischem Anbau von herkömmlichen Produkten eignen sich ganzheitliche Untersuchungsmethoden. Dies belegen umfangreiche Versuche der Universität Kassel in Zusammenarbeit mit den privaten Instituten KWALIS und EQC sowie dem Institut für Ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL).
Im Projekt „Ganzheitliche Untersuchungsmethoden zur Erfassung und Prüfung der Qualität ökologischer Lebensmittel: Stand der Entwicklung und Validierung“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE170) wurden ausgewählte Methoden festgelegt und beschrieben. Anschließend erfolgten Testversuche, ob die validierten Verfahren die ökologische bzw. konventionelle Herkunft von Proben statistisch abgesichert differenzieren können.
Zum Einsatz kamen die folgenden Untersuchungsmethoden:
- Kupferchlorid-Kristallisation
- Fluoreszenz-Anregungsspektroskopie
- Physiologischer Aminosäurestatus
- Elektrochemische Messungen
- HPLC-Messungen - Test Methode Polyphenole
Die Zusammenarbeit mehrerer Partner ermöglichte die wissenschaftlich abgesicherte Durchführung der Versuche: Neben dem Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur der Universität Kassel, das auch die Projektkoordination übernahm, waren die KWALIS GmbH und die EQC GmbH an den Untersuchungen beteiligt. Als unabhängige Stelle führte das Institut für Ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) die Codierung und den gleichzeitigen Versand der Blindproben an alle Partner durch. Die Beratung bei den Validierungsprozessen erfolgte durch Dr. Stavros Kromidas.
Die Untersuchungen der Lebensmittel aus definierten Anbauversuchen (unter anderem aus dem „DOK-Versuch“ des FiBL Schweiz) sowie der Blindproben von Weizen und Möhren belegten, dass die Methoden Kupferchlorid-Kristallisation, Fluoreszenz-Anregungsspektroskopie und Physiologischer Aminosäurestatus geeignet sind, die Proben reproduzierbar zu unterscheiden. Darüber hinaus konnten mit der Fluoreszenz-Anregungsspektroskopie und über den physiologischen Aminosäurestatus die Proben den Anbauweisen richtig zugeordnet werden.
Die Forscher betonen, dass weitere Untersuchungen an Proben definierter Herkunft aber auch an Marktproben notwendig sind, um die generelle Eignung der genannten Verfahren für die Unterscheidung von Produkten aus ökologischer und konventioneller Herkunft zu testen.
Kontakt
Prof. Dr. Angelika Meier-Ploeger
Universität Kassel
Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur
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