Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

BÖLN: Einsatz der Mikroalge Spirulina platensis in der ökologischen Broilermast

Masthähnchen im Auslauf

Die Versorgung von Geflügel mit ausschließlich ökologisch erzeugten Futtermitteln ist nicht einfach, da für eine optimale Aminosäurezusammensetzung in der Futtermischung nur wenige sowohl geeignete als auch zugelassene Eiweißlieferanten zur Verfügung stehen. In einem Forschungsvorhaben wurde die Mikroalge Spirulina platensis als hochkonzentrierter Eiweißlieferant für die ökologische Broilermast untersucht.

Die Futterversorgung von Mastgeflügel mit ausschließlich ökologisch erzeugten Futtermitteln erschwert die Rationsgestaltung erheblich. Dabei ist vor allem die adäquate Aminosäurezusammensetzung der Futtermischung bzw. das Verhältnis von Energie zu essentiellen Aminosäuren schwierig. Für die ökologische Geflügelmast stehen nur wenige geeignete und zugelassene Eiweißfuttermittel zur Verfügung, die auch einen ausreichend hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren aufweisen.

Im Projekt „Einsatz der Mikroalge Spirulina platensis in der ökologischen Broilermast“ (08OE098) haben Wissenschaftler der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf das bereits für die menschliche Ernährung zugelassene Produkt Spirulina platensis als hochkonzentrierten Eiweißlieferanten für die ökologische Geflügelmast untersucht.

In Fütterungsversuchen wurden insgesamt 720 Eintagsküken (Genotyp ISA J 957, gemischtgeschlechtlich) eingestallt und gemäß der EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau gehalten. Dabei wurde zwischen Aufzuchtperiode (1. bis 28. Lebenstag) und Mastperiode (29. bis 56. Lebenstag) differenziert und die Tiere zu gleichen Teilen vier Fütterungsgruppen (eine Kontrollgruppe, drei Versuchsgruppen) zugeordnet. Die Forscher untersuchten das Mischverhalten, die Akzeptanz durch das Tier und Auswirkungen auf die Tiergesundheit sowie auf die Mastleistung und  Schlachtkörperzusammensetzung. Weiterhin wurden aus den Fütterungsversuchen Empfehlungen zum Mischungsverhältnis abgeleitet und die Wirtschaftlichkeit des Zusatzes Spirulina platensis in der ökologischen Geflügelmast bewertet.

Die Wissenschaftler stellten bei den Fütterungsversuchen keine Probleme hinsichtlich des Verzehrs der eingesetzten Spirulina-Mischungen sowie des Gesundheitszustandes zwischen den einzelnen Fütterungsgruppen fest. Einen Dosis-Wirkungs-Effekt zeigten die Mast- und Schlachtleistungsergebnisse. Je höher die aufgenommene Spirulina-Menge war (Kontrolle: 0 g, Versuch 1: 76 g, Versuch 2: 153 g, Versuch 3: 39 g pro Tier in Aufzucht und Mast), desto besser zeigten sich die Schlachtkörpergewichte und die Schlachtausbeuten. Allerdings verschlechterte sich durch die hohen Produktkosten die Wirtschaftlichkeit der Hähnchenmast. Die Forscher empfehlen daher den Einsatz des Produktes Spirulina platensis nur für die erste Phase der Aufzucht (1.-14. Lebenstag).

Kontakt

Prof. Dr. Gerhard Bellof
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft
85350 Freising
Tel. +49 8161 714342
Fax +49 8161 714496
gerhard.bellof(at)hswt.de
www.hswt.de