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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Pflanzenschutz im Öko-Hopfenbau

Hopfen

Im Öko-Hopfenanbau führen vor allem der Falsche und der Echte Mehltau regelmäßig zu hohen Ertragsausfällen und Qualitätsminderungen. Aufgabe eines Forschungsprojektes war es, Wirkstoffe beziehungsweise Methoden zu finden, die zur Regulierung dieser Pilzkrankheiten die allgemein verwendeten kupfer- und schwefelhaltigen Produkte ersetzen können. Da auch die Hopfenblattlaus im Öko-Hopfenbau ein bedeutendes Problem darstellt, wurden zudem Versuche zu diesem Schädling angelegt und ausgewertet.

Im Öko-Hopfenanbau führen vor allem der Falsche und der Echte Mehltau regelmäßig zu hohen Ertragsausfällen und Qualitätsminderungen. Aufgabe eines Forschungsprojektes war es, Wirkstoffe beziehungsweise Methoden zu finden, die zur Regulierung dieser Pilzkrankheiten die allgemein verwendeten kupfer- und schwefelhaltigen Produkte ersetzen können. Da auch die Hopfenblattlaus im Öko-Hopfenbau ein bedeutendes Problem darstellt, wurden zudem Versuche zu diesem Schädling angelegt und ausgewertet.

Bei der Regulierung von Mehltauerkrankungen nehmen im ökologischen Hopfenanbau kupfer- und schwefelhaltige Mittel eine zentrale Stellung ein. Dies ist unter umweltrelevanten Gesichtspunkten nicht unproblematisch. Ziel ist des Projektes "Entwicklung von Pflanzenschutzstrategien im ökologischen Hopfenbau als Alternativen zur Anwendung kupfer- und schwefelhaltiger Pflanzenschutzmittel" (FKZ 03OE483 ) war daher, Bekämpfungsstrategien im ökologischen Hopfenbau als Alternative zur Anwendung kupfer- und schwefelhaltiger Pflanzenschutzmittel zu entwickeln.

Alle Versuche wurden über drei Jahre von 2004-2006 in Öko-Hopfenbaubetrieben im Anbaugebiet der Hallertau durchgeführt. Als Vergleich dienten jeweils unbehandelte Parzellen. Zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus wurden die rein biologischen Mittel Kanne Brottrunk, Molke, FungEnd+Öle sowie ein Testprodukt der Firma Stähler eingesetzt. Im ersten Versuchsjahr kam auch auch das Handelsprodukt Frutogard zum Einsatz, das, wie sich später herausstellte, allerdings Phosphit enthält und deshalb im Öko-Betrieb nicht eingesetzt werden kann. Als kupferhaltige Varianten wurden Funguran, Cuprozin flüssig und das Entwicklungsprodukt DPD GF J52-008 getestet.

Nach Abschluss der Untersuchungen musste festgestellt werden, dass bei der anfälligen Testsorte alle rein biologischen Varianten zu keinem Erfolg führten. Auch die Produkte mit niedrigerem Kupfergehalt waren nicht immer erfolgreich. Als mit Abstand am wirkungsvollsten erwies sich eine „betriebseigene Mischung“ von Kupfer, Schwefel, Gesteinsmehl und effektiven Mikroorganismen. Zu den Prüfmitteln gegen Echten Mehltau konnte keine Aussage getroffen werden, da diese Krankheit während der gesamten Versuchsdauer in den unbehandelten Parzellen nicht vorkam.

Zur Blattlausbekämpfung wurden Mittel auf rein pflanzlicher Basis (Spruzit Neu, Quassia-Extrakt, NeemAzal T/S und TRF-002, mit Quassia als Wirkstoff) eingesetzt. Neben der praxisüblichen Spritzung wurden mit Ausnahme von Spruzit Neu die Wirkstoffe in zusätzlichen Varianten während der Hauptwachstumsphase des Hopfens mit einem Pinsel auf die Reben gestrichen. Es konnte mit dieser Methode erstmals nachgewiesen werden, dass die Wirkstoffe von NeemAzal T/S und Quassia (bzw. im Fertigprodukt TRF-002) von der Pflanze in den Leitungsbahnen systemisch nach oben bis in sieben Meter Höhe transportiert werden. Insgesamt die besten Wirkungen brachten Quassia-Extrakt gespritzt und TRF-002 mit einer Wirkstoffmenge von 24 Gramm Quassin pro Hektar. Über alle Versuche betrachtet, konnten NeemAzal T/S und Spruzit Neu nicht befriedigen. Die Streichvariante TRF-002 mit 24 g Quassin/ha ist praxistauglich; eine Genehmigung nach dem Pflanzenschutzgesetz sollte angestrebt werden.

Kontakt

Bernhard Engelhard
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Arbeitsbereich Hopfen
Wolznach Hüll 5 1/3
85283 Wolznach
Tel. +49 8442 9257-13
bernhard.engelhard(at)lfl.bayern.de