Der Biomarkt und seine Kundschaft verlangen zunehmend nach hochverarbeiteten Fertig- und Convenience-Produkten. Der Einsatz und die Bedeutung, aber auch die Unsicherheit über die Zulässigkeit von Zusatzstoffen für die Biolebensmittelverarbeitung nimmt zu. In einem Forschungsvorhaben wurde ein System zur Beurteilung von Handelsprodukten, die in der Verarbeitung von Ökolebensmitteln eingesetzt werden, aufgebaut und etabliert.
Im Projekt "Aufbau eines Beurteilungssystems und Erstellung einer Liste für technische Zutaten, Lebensmittelzusatzstoffe und Hilfsstoffe für die ökologische Lebensmittelverarbeitung" (FKZ 06OE168) hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e.V. (FiBL) zusammen mit dem Büro Lebensmittelkunde und Qualität (BLQ) ein einheitliches System zur Beurteilung von Handelsprodukten von Zusatz- und Hilfsstoffen sowie von Zutaten mit technologischer Funktion zur Herstellung von Ökolebensmitteln aufgebaut.
Über die Internetseite www.zusatzstoffe.org können sich Hersteller von Zusatz- und Hilfsstoffen sowie von Zutaten mit technologischer Funktion registrieren und mittels PDF-Anmeldeformularen sowohl bio-zertifizierte als auch nicht zertifizierte Handelsprodukte zur Beurteilung anmelden. Die der Beurteilung zugrunde gelegten Kriterien sind über den Fachausschuss Verarbeitung des BÖLW mit den Öko-Verbänden abgestimmt.
Positiv beurteilte Produkte werden in der jährlich erscheinenden "FiBL-Liste Öko-Verarbeitung für die ökologische Lebensmittelwirtschaft" gelistet. Die erste Ausgabe der FiBL-Liste Öko-Verarbeitung wurde im Oktober 2009 anlässlich der Food Ingredients Europe veröffentlicht. Die zweite Ausgabe ist im Juni 2010 erschienen und listet bereits über 320 Produkte. Die Liste kann unter www.zusatzstoffe.org kostenfrei heruntergeladen oder gedruckt zu einem Preis von 10 Euro bestellt werden.
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