Oft unterstützen unterschiedliche Förderprogramme ähnliche Aktivitäten: So streben etwa das Bundesprogramm Ökologischer Landbau, das Modellvorhaben „Regionen aktiv – Land gestaltet Zukunft“ und auch das LEADER+-Programm unter anderem eine Steigerung der Nachfrage nach regionalen Qualitätsprodukten und Dienstleistungen an. Ein systematischer inhaltlicher Austausch über Ergebnisse der Aktivitäten in den Regionen und die Wirksamkeit der verschiedenen Maßnahmen sowie eine Anleitung bzw. Hilfestellung zur Umsetzung der Ergebnisse finden jedoch meist nicht statt.
Ziel des Forschungsvorhabens "Themenplattform zur Förderung der innovativen regionalen Entwicklung im Ökologischen Landbau" (FKZ 04OE016) war es, Konzepte für eine Etablierung geeigneter überregionaler Strukturen zu entwickeln, um interregionale Kommunikations- und Qualifizierungsprozesse zu unterstützen. In dem Projekt wurden auf der Basis vorhandener Erfahrungen in verschiedenen Regionen mit Vertretern aus den Regionen drei „Themenplattformen“ konzipiert, um Empfehlungen für die Förderung interregionaler Vernetzungs- und Lernprozesse abzuleiten:
- Themenplattform Erlebnisort Bauernhof (Leitung Dr. Christian Ganzert, TU München)
- Themenplattform Pferd (Leitung Dr. Gerlind Brinkmann)
- Themenplattform Milchvermarktung (Leitung Beate Huber, Forschungsinstitut für biologischen Landbau)
Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass der Austausch regionaler Initiativen als Weiterbildungs- und Qualitätsentwicklungsmaßnahme verstärkt durch die öffentliche Hand unterstützt werden müsse. Motor für den Informationsaustausch könne eine zentrale Koordinationsstelle sein. Vorteilhaft wäre die Ankopplung dieser Stelle an bestehende Strukturen, um ggf. auf bestehende Kapazitäten zurückgreifen zu können. Ein Ansatz wäre, den Gedanken der LEADER+-Vernetzungsstelle auszubauen.
Weiterhin wurde deutlich, dass in der Regel insbesondere zur Initiierung einer Themenplattform ein Impuls durch einen externen Koordinator erforderlich ist. Verbände seien als Initiatoren geeignet bzw. könnten den institutionellen Rahmen für Themenplattformen bieten, wenn sie nicht Partikularinteressen vertreten. Eine Finanzierung sollte nicht nur für kompetente Koordination, Moderation und Konfliktmanagement, sondern auch für die Einbindung externer Experten sowie externer Netzwerke genutzt werden. Neue Projekte und Initiativen meldeten oft einen kurzfristigen spontanen Bedarf für einen Informationsaustausch mit ähnlichen Projekten/Initiativen an. Initiativen, die schon länger ein spezifisches Thema verfolgten, hätten eher ein Interesse an strategischen Fragestellungen. Beide Typen brächten unterschiedliche Anforderungen an die Koordination mit sich. Die Projekte/Initiativen sollten ihre Beteiligung als Eigenleistung einbringen.
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Dr. Robert Hermanowski
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