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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Sonnenblume als Eiweißpflanze für den Öko-Landbau?

Sonnenblumen

Im ökologischen Landbau ist die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln wesentlich schwieriger als im konventionellen Landbau. Oft werden Leguminosen zur Deckung des Proteinbedarfs eingesetzt; deren Anteil in der Fruchtfolge ist jedoch aus phytosanitären Gründen limitiert. Eine Alternative ist der Anbau proteinreicher Ölpflanzen wie etwa der Sonnenblume.

Im ökologischen Landbau ist die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln wesentlich schwieriger als im konventionellen Landbau. Oft werden Leguminosen zur Deckung des Proteinbedarfs eingesetzt; deren Anteil in der Fruchtfolge ist jedoch aus phytosanitären Gründen limitiert. Eine Alternative ist der Anbau proteinreicher Ölpflanzen wie etwa der Sonnenblume.

Die Sonnenblume ist die wichtigste ölliefernde Pflanze im Öko-Landbau. Da ihre Samen auch einen beachtlichen Anteil an Eiweiß enthalten, kann Sonnenblumenpresskuchen als hochwertiges Eiweißfuttermittel eingesetzt werden. Für den ökologischen Landbau ist es folglich wichtig, über Sorten zu verfügen, die neben einem hohen Fettgehalt auch einen hohen Proteingehalt aufweisen. Im Projekt "Die Sonnenblume - eine Eiweißpflanze für den Ökologischen Landbau?" (FKZ 03OE599) sollten in diesem Zusammenhang grundlegende Fragen beantwortet werden, z.B. wie sich die vergleichsweise geringe Stickstoffversorgung im ökologischen Landbau auf den Protein- und Fettgehalt der Kultur auswirkt. Auf Grundlage dessen soll die praktische Pflanzenzüchtung Strategien entwickeln können, um Sonnenblumen mit einem erhöhten Proteinertrag zu züchten.

Aus 235 untersuchten Sonnenblumenlinien wurden 23 Linien mit unterschiedlichen Proteingehalten gewählt, die als Kreuzungseltern von 105 Testhybriden dienten. Die Testhybriden und die Elternlinien wurden in zwei Jahren an insgesamt fünf Standorten auf anerkannt ökologischen Flächen hinsichtlich ihrer Ertrags- und Qualitätsmerkmale geprüft. Zur Ermittlung des Proteingehaltes wurde die Nah-Infrarot Spektroskopie (NIRS) verwendet. Am ertragsstärksten Standort wurden im Mittel fast 25 Dezitonnen Sonnenblumensamen geerntet. Dies entspricht dem Ertragsniveau der konventionellen Landwirtschaft. Der Fettertrag lag bei diesem Standort bei rund 13 Doppelzentner pro Hektar (dt/ha), der Proteinertrag bei 4 dt/ha.

Die Ergebnisse zeigen nach Aussagen der Forschenden, dass eine züchterisch nutzbare Variation für das Merkmal Proteingehalt von Sonnenblumensamen vorhanden ist. Die hohe Umweltabhängigkeit des Merkmals und seine relativ geringe additive Varianz erschweren allerdings die Züchtung von Sorten mit einem hohen Proteingehalt. Hinzu kommt die negative Beziehung zwischen Protein- und Fettgehalt. Für den ökologischen Landbau ist jedoch weniger ein hoher Proteingehalt einzelner Samen interessant, sondern ein möglichst hoher Proteinertrag je Hektar. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass es sinnvoll ist, bei Sonnenblumen auf einen hohen Samenertrag zu züchten, denn durch die enge Korrelation des Samenertrags mit dem Proteinertrag wird so auch der Proteinertrag gesteigert. Allerdings sollten für den ökologischen Landbau keine Typen angestrebt werden, die deutlich mehr als 50 Pozent Fett im Samen aufweisen, da dies den Proteinertrag senken würde.

Kontakt

Volker Hahn
Universität Hohenheim
Landessaatzuchtanstalt
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Fax +49 7852 9188-14
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