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BÖLN: Anbau von Ökoerdbeeren im Folientunnel

Erdbeerpflanze mit reifen Früchten

Ökoerdbeeren sind beliebt, aber ihr Anbau ist hierzulande nicht einfach. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, ein neues verbessertes Kulturführungssystem durch den Anbau von Erdbeeren in Folienhäusern zu entwickeln.

Erdbeeren gehören zu den bedeutendsten Obstkulturen in Deutschland. Die zunehmende Nachfrage nach Ökoerdbeeren wird zurzeit noch überwiegend durch spanische Ware abgedeckt. Gründe für die geringe Anbaufläche in Deutschland sind Probleme durch hohen Krankheitsdruck, mangelnde Stabilität beim Transport und den kurzen Angebotszeitraum.

In dem Projekt "Verbesserung der Produktionssicherheit und Verlängerung des Angebotszeitraumes durch Anbau von Öko-Erdbeeren im Folientunnel" (FKZ 06OE262) hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen den Anbau von Erdbeeren in Folienhäusern untersucht. Am Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer NRW in Köln-Auweiler führten die Forscher Bedachungsversuche (geschlossener Tunnel, Regenkappe - Freiland) durch, um zu prüfen, inwieweit eine Bedachung von ökologisch erzeugten Erdbeeren die Produktionssicherheit erhöht und den Angebotszeitraum verlängert. Verwendet wurden sechs (2009) bzw. vier (2010/2011) einmaltragende Erdbeersorten und sechs (2009) bzw. vier (2010/2011) remontierende Erdbeersorten. Neben der Ernte untersuchten die Forscher das Lagerungsverhalten sowie die Fruchtfestigkeit und die Inhaltsstoffe Zucker und Säure und berechneten abschließend die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.

Bei den einmaltragenden Erdbeersorten waren die Erträge im Tunnel unter normalen bis kühlen Witterungsbedingungen am höchsten, bei sehr warmer Witterung kam es zu Ertragsreduktionen. Die Regenkappe fungierte bei Spätfrösten als Frostschutz und bei sehr warmer Witterung Hitzestress hemmend, wodurch sehr hohe Erträge erzielt wurden. Im Freiland wurden tendenziell die geringsten Erträge gemessen. Die Früchte aus dem geschlossenen Tunnel waren qualitativ am besten. Dies belegten alle untersuchen Parameter. Die Früchte aus dem Freiland verdarben aufgrund des Regeneinflusses am schnellsten, die Früchte aus der Regenkappe befanden sich zwischen Tunnel und Freiland.

Wirtschaftlich rentiert sich der Freilandanbau von Erdbeeren bei Erlösen von 3,10  bzw. 3,50 Euro pro Kilogramm verkaufsfähige Ware. Für den Tunnelanbau bzw. den Regenkappenanbau sind 4,00  bis 4,50 Euro pro Kilogramm marktfähige Ware zu veranschlagen. Die Forscher befürworten den Anbau von einmaltragenden Sorten mit Bedachung. In Bezug auf die remontierenden Erdbeersorten schwankten die Erträge zum Teil stark. Hier ließen sich weder eindeutige Aussagen zugunsten einer Bedachung machen, noch unterschieden sich die Qualität zwischen der Regenkappe und dem Freiland. Die Erträge unter der Regenkappe waren zu niedrig, weshalb sich eine Bedachung nicht rentiert.

Kontakt

Dr. Daniela Klein
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Gartenbauzentrum Straelen/Köln-Auweiler
Gartenstraße 11
50765 Köln
Tel. +49 221 5340216
Fax +49 221 5340299
daniela.klein(at)lwk.nrw.de
www.landwirtschaftskammer.de