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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur ökologischen Milchviehzucht veröffentlicht

Milchvieh auf der Weide

Die Milchproduktion nach Öko-Richtlinien unterliegt im Vergleich zur konventionellen Produktionsweise wesentlich strengeren Anforderungen an die Zucht und Haltung der Kühe. Daher sind in der Öko-Milchviehzucht an die spezifischen Bedingungen angepasste züchterische Konzepte erforderlich.

Die Milchproduktion nach Öko-Richtlinien unterliegt im Vergleich zur konventionellen Produktionsweise wesentlich strengeren Anforderungen an die Zucht und Haltung der Kühe. Daher sind an die spezifischen Bedingungen angepasste züchterische Konzepte erforderlich.

Ziel des Vorhabens "Ökologische Milchviehzucht: Entwicklung und Bewertung züchterischer Ansätze unter Berücksichtigung der Genotyp x Umwelt-Interaktion und Schaffung eines Informationssystems für nachhaltige Zuchtstrategien" (FKZ 03OE373) war, auf Basis von empirischen Daten die Voraussetzung für eine effektive Ausgestaltung von Zuchtprogrammen im Bereich der ökologischen Milchviehzucht zu schaffen. Begleitet wurde dies durch den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur für Daten und Informationen.

Die Arbeiten wurden in verschiedenen Modulen durchgeführt. In Modul 1 und 2 wurde die Genotyp-Umwelt-Interaktion zwischen ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben auf der Grundlage von Produktionsdaten schweizerischer bzw. deutscher Milchviehbetriebe geschätzt. Es wurde also der Frage nachgegangen, ob die unter den Bedingungen der konventionellen Landwirtschaft geprüften und selektierten Zuchttiere sich unter den Bedingungen des biologischen Landbaus in gleichem Maße eignen oder nicht. Generell, so das Resultat der Untersuchungen, liege für Leistungsmerkmale keine und für funktionale Merkmale eine geringe Genotyp-Umwelt-Interaktion zwischen ökologischen und konventionellen Betrieben vor.

Auswertungen der Betriebsdaten von mehr als 450 ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben und Befragungen der Betriebsleiter ergaben, dass sich diese Betriebe in ihren züchterischen Zielen kaum und in ihrem züchterischen Handeln gar nicht von konventionellen Betrieben unterschieden. Die zuchtplanerische Bewertung verschiedener Strategien für die nachhaltige Zucht ökologischer Milchrinder (Modul 3) hatte zum Ergebnis, dass unter den gefundenen genetischen Parametern weder ein geschlossenes noch ein offenes eigenes Zuchtprogramm im ökologischen Sektor wirtschaftlich gerechtfertigt sei. Vielmehr sei anzustreben, dass sich ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe stärker aktiv an etablierten Zuchtprogrammen beteiligen, z.B. durch den stärkeren Einsatz von Testbullen. Es wird vorgeschlagen, aufgrund der bestehenden Teilzuchtwerte einen Ökologischen Gesamtzuchtwert zu entwickeln, in dem funktionale Merkmale stärker gewichtet werden. Das im Modul 4 entwickelte Internetportal und eine entsprechend angepasste Anpaarungssoftware könne die Umsetzung dieses Vorschlags unterstützen. Erforderlich ist aus Sicht der beteiligten Wissenschaftler/innen allerdings eine vollständigere Erfassung der ökologischen Milchviehbetriebe als Voraussetzung für eine bessere Unterstützung der ökologischen Milchviehzucht.

Kontakt

Prof. Dr. Henner Simianer
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
Albrecht-Thaer-Weg 3
37075 Göttingen
Tel. 0551/395604
hsimian(at)gwdg.de