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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Tiergesundheitsplan für Öko-Ferkelerzeuger

Schwäbisch-Hällische Muttersau mit Ferkeln

Der Markt für Öko-Schweinefleisch ist in den letzten Jahren deutlichen gewachsen. Mit der Vergrößerung der Schweinebestände steigen die Herausforderungen für Öko-Ferkelerzeuger: Sie müssen sowohl den Anforderungen der Produktionsabläufe einer intensivierten Ferkelerzeugung gerecht werden als auch den Öko-Richtlinien entsprechen und gleichzeitig der Tiergesundheit einen hohen Stellenwert einräumen. Ein Forschungsvorhaben hat den Status quo der Tiergesundheit auf ökologisch wirtschaftenden Ferkelerzeugerbetrieben ermittelt und Tiergesundheitspläne erarbeitet.

Der Markt für Öko-Schweinefleisch ist in den letzten Jahren deutlichen gewachsen. Mit der Vergrößerung der Schweinebestände steigen die Herausforderungen für Öko-Ferkelerzeuger: Sie müssen sowohl den Anforderungen der Produktionsabläufe einer intensivierten Ferkelerzeugung gerecht werden als auch den Öko-Richtlinien entsprechen und gleichzeitig der Tiergesundheit einen hohen Stellenwert einräumen.

Ziel des Forschungsvorhaben "Umsetzung eines Tiergesundheitsplanes unter Berücksichtigung sozio-ökonomischer Gesichtspunkte auf ökologisch wirtschaftenden Ferkelerzeugerbetrieben" (FKZ 05OE019) der Uni Kassel (Fachbereich Ökologische Agrawissenschaften) war es, den Status quo der Tiergesundheit auf ökologisch wirtschaftenden Ferkelerzeugerbetrieben zu ermitteln. Darauf aufbauend wurden betriebsindividuelle Tiergesundheitspläne (TGP) erarbeitet und deren Umsetzung ein Jahr lang begleitet.

Die Status quo-Analyse auf 17 Betrieben anhand eines modifizierten CCP-Konzeptes ergab, dass lediglich zwölf der 17 Betriebe über eine vorschriftsgemäße Auswertung von Produktionsdaten verfügten. Zehn der 17 Betriebe benötigten eine Ausnahmegenehmigung, da z.B. Ausläufe fehlten. Qualität und Intervall von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen variierten erheblich zwischen den Betrieben. 16 Betriebe führten eine regelmäßige Entwurmung ihrer Tierbestände durch, jedoch ohne Effektivitätskontrolle. Futteranalysen ergaben, v.a. bei den laktierenden Sauen, keine bedarfsdeckende Zusammenstellung der Rationen.

Der aus diesen Ergebnissen hervorgehende betriebsindividuelle TGP bestand aus kurz-, mittel- und langfristig umzusetzenden Maßnahmen. Zu Projektende hatte nur die Hälfte der Betriebe mehr als 50 Prozent der kurzfristigen Maßnahmen aus dem Tiergesundheitsplan umgesetzt. 14 Betriebe konnten sich in den o.g. Managementbereichen partiell verbessern. Die Ergebnisse zeigen nach Meinung der Forschenden, dass für das Gesundheitsmanagement auf vielen Betrieben erheblicher Optimierungsbedarf besteht. Der TGP habe sich als nützliches Instrument erwiesen, um Problemfelder zu identifizieren und Optimierungsstrategien zu entwickeln. Die derzeitigen Defizite bezüglich der Tiergesundheit erschienen jedoch allein anhand von Beratungsangeboten nicht verbesserungsfähig. Es wird geschlussfolgert, dass sich der Gesundheitsstatus in den ökologischen Sauenbeständen ohne die Vorgabe von tiergesundheitlichen Zielgrößen nicht markant verbessern werde.

Kontakt

Prof. Dr. Albert Sundrum
Universität Kassel
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 98-1710
Fax +49 5542 98 1581
sundrum(at)wiz.uni-kassel.de